A-Kreisklasse 5: Erster Sieg für TuS Holstein


Obwohl der TuS Holstein Quickborn sich in der Winterpause der vergangenen Saison noch einmal aufwendig verstärkt und am 17. April beim Moorreger SV deutlich mit 4:0 gewonnen hatte, stieg er am Ende zusammen mit dem MSV aus der Kreisliga 8 in die A-Kreisklasse ab. Dort kam es am Sonntag zum Wiedersehen ‒ und nachdem die Eulenstädter aus ihren beiden ersten Saisonspielen nur einen Punkt geholt hatten, feierten sie nun mit einem 4:2 am Himmelsbarg ihren ersten Saisonsieg. „Wir haben als Mannschaft bestanden“, freute sich TuS-Co-Trainer Johannes Mewes; der präzisierte: „Nach dem Einbruch gegen den SSV Rantzau II vom Vorwochenende wollten wir nun eine Trotzreaktion zeigen ‒ und die widrigen Voraussetzungen sollten sich am Ende als beinahe ideal herausstellen, denn die Mannschaft zeigte Herz, Kampf- sowie Teamgeist und verdiente sich den Sieg.“

Holstein-Coach Michael Wismann musste ebenso wie MSV-Trainer Frank Bielfeldt urlaubs- und verletzungsbedingt auf mehrere Akteure verzichten. Dass im Moorreger Sportzentrum auf dem kleinen B-Platz gespielt wurde (der Hauptplatz ist noch gesperrt), sorgte für wenig Begeisterung bei den Quickbornern: „Das Spielfeld war sehr uneben ‒ zum Glück verletzte sich kein Akteur schwer“, sagte Mewes. Trotzdem gingen die Gäste früh in Führung: Nach einem Freistoß von Stefano Zagaria, den die Moorreger „komplett verschliefen“, wie Bielfeldt tadelte, nutzte Philipp Hahlbohm den von Leif Möller verlängerten Ball aus wenigen Metern zum 0:1 (3. Minute). „Wir starteten gut in die Partie“, freute sich Mewes, der lobte: „Mit unserem sehr kleinen Kader waren wir darauf bedacht, abgeklärt und geschlossen als Mannschaft zu agieren, und haben defensiv kaum etwas zugelassen.“ Analog dazu gestand Bielfeldt: „Nach dem frühen Tor haben wir uns gegen die Quickborner Mittelfeldspieler, die sich sehr gut verschoben und überwiegend defensiv verhalten haben, häufig festgerannt.“ Als der Moorreger Masaod Mohammad bei einem Kopfballversuch im Holstein-Strafraum von Elvedin Pusculovic umgestoßen wurde, gab es aber einen Elfmeter für die Heim-Elf, den Alexander Rodehüser sicher flach links zum 1:1 verwandelte ‒ TuS-Torwart Timo Laub hatte sich für die andere Ecke entschieden (36.).

Kurz nach der Pause bekamen auch die Eulenstädter einen Strafstoß, den Bielfeldt „sehr fragwürdig“ nannte: „Pusculovic ließ sich rückwärts in Felix Giesbrecht fallen“, umschrieb der MSV-Trainer diese Szene, während Mewes sie als „fast identisch“ zum Moorreger Elfmeter schilderte. Fakt ist: Patrick Walter traf oben rechts zum 1:2, obwohl MSV-Keeper Pascal Brand in die richtige Ecke sprang (47.). Darauf folgten dann zahlreiche unschöne Szenen, bei denen für Bielfeldt „eine Grenze überschritten wurde“, da „der grundsätzliche respektvolle Umgang miteinander im wahrsten Sinne des Wortes mit Füßen getreten worden“ sei. Der MSV-Trainer monierte „Tätlichkeiten im Rücken des Schiedsrichters“, die gegenüber Zuschauerinnen „in einer sehr vulgären Art und Weise als ,Männer-Fußball' erklärt worden seien“, und kam zu dem Schluss: „Jeder muss selbst entscheiden, ob der Fußballplatz ein rechtsfreier Raum ist ...“ Mewes erklärte dazu: „Beide Mannschaften zeigten nur in der ersten Hälfte für die Zuschauer ansehnlichen Fußball ‒ danach begannen mehr und mehr Nickligkeiten, Schwalben und Diskussionen den Spielfluss zu zerstören.“ Mewes wollte Schiedsrichter Janek Geydan (vom Hamburger SV) „keinen Vorwurf“ machen: Der Referee habe „solide gepfiffen“ und „seine sehr kleinliche Linie über die kompletten 90 Minuten durchgezogen“.

Nach einer Gelb-Roten Karte gegen den Moorreger Mohammad (wegen eines Trikotvergehens und Meckerns/60.) folgte das 1:3 von Möller (Vorarbeit Hahlbohm/64.). Nur eine Minute später ließ Laub einen Schuss von Rodehüser, der durch einen Platzfehler kurios aufsprang, zum 2:3 passieren. Hahlbohms 2:4, das Möller eingeleitet hatte (85.), war dann Entscheidung und Endstand zugleich. „Im Laufe der zweiten Halbzeit entwickelte sich leider ein sehr unschönes Spiel“, so Bielfeldt, der „froh war“, dass sich keiner seiner Akteure ernsthaft verletzte und die Partie „nach teilweise unwürdigen 98 Minuten endlich beendet war.“ Mewes nannte den Anschlusstreffer „unheimlich ärgerlich“, registrierte aber erfreut: „Im Gegensatz zu den vorigen Spielen blieben wir taktisch diszipliniert und setzten mit dem zweiten Treffer von Hahlbohm den Deckel auf das Spiel.“ So hätte sein Team „die richtige Reaktion gezeigt, das passende Ergebnis erspielt und eine hervorragende Krafteinheit bewältigt“, so Mewes abschließend.

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