
„Derbys haben ihre eigenen Gesetze“, lautet eine Fußballweisheit, die mehrmals auch schon der Hamburger SV gegen den FC St. Pauli erfuhr. Am Sonntag bewahrheitete sie sich auch im Geesthachter Derby, in dem der Düneberger SV überraschend eine 1:2-Heimpleite gegen den FSV Geesthacht 07 II kassierte und damit, nach zuvor sieben Siegen in Folge, auch die Tabellenführung in der Kreisliga 3 verlor.
„Wir hatten uns alle sehr viel vorgenommen und wollten unbedingt unsere Tabellenführung mit dem vierten Derbysieg in Folge verteidigen“, erklärte DSV-Trainer Dennis Tornieporth, der auf der facebook-Seite seines Vereins aber feststellen musste: „Leider konnten wir dies auf dem Platz nur sehr selten umsetzen und haben somit auch nicht unverdient verloren. Zwar hatten wir mehr Spielanteile und auch zahlreiche Großchancen, aber unser Gegner war einfach in den entscheidenden Situationen deutlich effektiver.“ Auf der facebook-Seite der FSV-Reserve wurden am Montag folgende Tugenden als entscheidend für den Überraschungssieg genannt: „Überzeugung, Mut und Kampfgeist ‒ geschnürt mit Engagement, Fleiß und Willen; so in etwa kann man das gestrige Derby beschreiben.“
Auf dem Kunstrasenplatz am Silberberg schenkten die beiden benachbarten Teams sich nichts: „Es war eine hitzige Partie und ab und zu wurden die Gemüter erhitzt, jedoch war es alles in allem ein sehr faires und schönes Fußballspiel für die zahlreich erschienen Zuschauer“, hieß es auf der facebook-Seite der Geesthachter, die besser in die Partie hineinkamen. Bereits in der dritten Minute trat Gäste-Akteur Eren Bekdas zum Freistoß an, den DSV-Keeper Pascal Treichel jedoch stark parierte. Zwar gab Michel Siepelt den ersten Torschuss für die Hausherren ab (10.), doch die Gäste blieben gefährlicher. Der Geesthachter Jannis Koukoulis vergab nach einem weiteren Bekdas-Freistoß auch die zweite Chance seines Teams (13.), ehe in der 16. Minute der verdiente Führungstreffer gelang: Nihat Kaya erzielte das 0:1.
Daraufhin intensivierten die Hausherren ihre Bemühungen und kamen, obwohl die FSV-Reserve taktisch sehr gut aufgestellt war und diszipliniert verteidigte, zu einigen guten Chancen. Bei diesen hatten mehrmals Jannik Wöhl, der einmal die Latte traf (29.), sowie Nasser Khaled El Osman und Sascha Funk jedoch kein Zielwasser getrunken, so dass die Seiten beim Stand von 0:1 gewechselt wurden. Im zweiten Durchgang setzte sich der Chancenwucher der Düneberger fort. So dauerte es bis zur 68. Minute, ehe Tayfun Cosgun mit einem Elfmeter, den El Osman herausgeholt hatte, zum überfälligen 1:1 egalisierte (68.). „Allerdings bemerkten wir, dass die Düneberger unbedingt noch ein Tor schießen wollte, sodass wir versuchten, sie auszukontern, weil sie hinten aufmachten und mit bis zu drei Stürmern agierten“, hieß es auf der facebook-Seite der Geesthachter.
Und der Plan der FSV-Reserve ging auf: Immer wieder wurden gefährliche Gegenstöße vorgetragen und Emre Cürgül gelang das 1:2 (79.). „Auch wenn der Gegner alles nach vorne warf, standen wir wie eine Mauer und ließen den Gegner nicht durch“, hieß es auf der facebook-Seite der FSV-Reserve, deren Verantwortliche von einem „Summa summarum verdienten Sieg“ sprachen. Tornieporth, der den Geesthachtern fair gratulierte und deren Erfolg „nicht unverdient“ nannte, versprach auf der facebook-Seite seines Teams abschließend: „Wir werden jetzt weiter hart arbeiten und alles dafür tun, dass wir am kommenden Freitag die nächsten Punkte für uns verbuchen können!“