Landesliga Hammonia: Die Wilhelmstraße wird zur Festung


Wer hätte das gedacht? Nachdem der FC Elmshorn seine ersten drei Heimspiele dieser Saison allesamt verloren hatte, feierte er nun am Freitagabend mit einem 3:1 gegen den FC Union Tornesch seinen bereits dritten Heimsieg in Folge ‒ die Wilhelmstraße wird zur Festung. Diese hätten die Tornescher allerdings frühzeitig sturmreif schießen können: „Eigentlich hätten wir nach einer Viertelstunde schon mit 3:0 führen müssen“, sagte Union-Trainer Stefan Dösselmann mit Verweis auf mehrere Großchancen, die sein Team in der Anfangsphase ungenutzt verstreichen ließ.

Bereits in der zweiten Minute scheiterte Jannek Laut freistehend an FCE-Keeper Björn Schramm, kurz darauf schoss auch Björn Dohrn nur seinen ehemaligen Mitspieler an (6.). Dass der Keeper, der in den vergangenen Jahren noch das Tornescher Gehäuse hütete, kein unüberwindbares Hindernis darstellt, zeigte sich dann in der zwölften Minute: Nach einer scharfen Rechtsflanke von Serge Haag versenkte Jannek Laut den Ball per Direktabnahme unhaltbar zum 0:1. Weitere Gäste-Tore hätten nicht nur folgen können, sondern müssen: Als Dohrn von halbrechts aus das lange Eck anvisierte, verhinderte Björn Schramm mit einer starken Fußparade das sichere 0:2 (20.). „Wir wissen ja, was Björn Schramm kann ‒ und im Fußball wird es eben bestraft, wenn man seine Chancen nicht nutzt“, bemühte Dösselmann eine alte Weisheit, die sich kurz vor der Pause einmal mehr bewahrheitete. Als der Elmshorner Rechtsverteidiger Madjid Albry eine Rechtsflanke in den Gäste-Strafraum schlug, rutschte ihm der Ball über den Spann; Marco Wendt, der erstmals in dieser Saison das Union-Tor hütete, weil Stammkeeper Christoph Richter krankheitsbedingt ausfiel, berechnete das Spielgerät falsch ‒ und schon zappelte es zum 1:1 im Netz (42.).

„Das war natürlich eine sehr unglückliche Szene“, so Dösselmann, der aber klarstellte, dass „nicht Wendt das Spiel verloren“ habe. Die Niederlage hatte sich die gesamte Tornescher Mannschaft zuzuschreiben ‒ auch, weil sie im zweiten Durchgang nicht mehr so offensivstark wie noch in der ersten Halbzeit agierte, was sicher auch daran lag, dass Dohrn mit muskulären Problemen in der Kabine bleiben musste. Dagegen gab der Ausgleich den Elmshornern spürbaren Auftrieb und als sich Jannik Swennosen im eigenen Strafraum ein Foul leistete, verwandelte Yannik Kouassi den fälligen Elfmeter zum 2:1 (75.). Fünf Minuten später schloss der eingewechselte Elmshorner Petrit Keljmendi, der eigentlich für die FCE-Reserve in der A-Kreisklasse 5 kickt, einen Konter mit dem 3:1 ab und konnte sein allererstes Landesliga-Tor bejubeln. „Am Ende haben die Elmshorner aufgrund ihrer guten Chancenverwertung nicht unverdient gewonnen“, so Dösselmann, der die Niederlage für sein Team aber trotzdem „sehr unglücklich“ nannte. Ihre Heimserie ausbauen können die Elmshorner erst Mitte Oktober: Nach zuvor zwei Auswärtsspielen in Folge empfangen sie am Freitag, 14. Oktober den SC Sternschanze.

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