Regionalliga: Remis im Reserve-Derby


Von 1992 bis 1997 war Tibor Nadj für den Hamburger SV II aktiv. Ausgerechnet sein Sohn Niclas Nadj hatte am Sonnabend entscheidenden Anteil daran, dass die HSV-Reserve einen Sieg gegen den FC St. Pauli verpasste: Das nicht nur für die Regionalliga-Tabelle, sondern auch prestigeträchtige Reserve-Derby endete mit einem 1:1-Remis, weil der 18-Jährige Niclas Nadj nach seiner Einwechslung den Ausgleich für die U23 der Kiez-Kicker vorbereitete. Aber der Reihe nach ...

Auf dem Rasenplatz der Wolfgang-Meyer-Sportanlage an der Hagenbeckstraße, der tief und im Laufe der 90 Minuten immer schwerer bespielbar war, erwischten die Hausherren den besseren Beginn. So ergaben sich auch zwei gute Chancen, bei denen Tobias Fagerström aber über die Latte köpfte (9. Minute) und Ogechika Heil in St. Paulis Keeper Julian Barkmann seinen Meister fand (12.). Nach einer Viertelstunde waren dann auch die Gäste in der Partie angekommen, indem sie erstmals offensiv in Erscheinung traten: Cemal Sezer scheiterte jedoch an HSV-Torwart Kevin Harr. Jener Sezer setzte nach einer halben Stunde auch einen 17-Meter-Freistoß nur in die Abwehrmauer der „Rothosen“, ehe ein Fernschuss von Jakub Bednarczyk knapp links am Gehäuse vorbei strich (38.). Deshalb endete die erste Halbzeit torlos.

Kurz nach dem Seitenwechsel sahen die leider nur 240 Zuschauer – das Duell der Reserve-Teams der beiden Hamburger Zweitligisten hätte einen höheren Besucher-Zuspruch verdient gehabt – dann den ersten Treffer. Ein Fernschuss von HSV-Akteur Maximilian Geißen geriet noch zu hoch (50.), aber wenig später kam Niklas Schneider im Strafraum zum Abschluss; zwei Gäste-Akteure fälschten den Ball noch ab, ehe er zum 1:0 im Netz zappelte (53.). Nach einer guten Stunde nahm St. Pauli-Coach Joachim Philipkowski dann einen Doppelwechsel vor: Niclas Nadj sowie Robin Meißner kamen in die Partie, der sie kurz darauf ihren Stempel aufdrücken sollten: Niclas Nadj behauptete sich rechts stark und flankte in die Mitte, wo Meißner aus acht Metern zum 1:1 vollstreckte (81.).

Diesem erfolgreichen Zusammenspiel zweier „Joker“ hätten die Gäste sogar noch den Siegtreffer folgen lassen können, doch einen Schuss von Christian Starck blockte die HSV-Abwehr ab (90.). Damit wiederholte sich das Ergebnis aus dem Hinspiel, denn schon am 29. Oktober hatten sich die beiden Teams in Norderstedt mit einem 1:1-Remis getrennt. Insgesamt gab es dieses Ergebnis in den letzten fünf Duellen schon zum dritten Mal. HSV-Coach Hannes Drews erklärte anschließend auf der Internet-Seite seines Vereins („www.hsv.de“): „In der ersten Halbzeit hat mich die Partie an das Hinspiel erinnert. Hinten heraus war es ein Schlagabtausch, es ging hin und her. Ich bin mit dem Punkt heute insgesamt zufrieden und glaube, das ist auch für beide Seiten gerecht.“

Philipkowski, dessen Team nun schon seit sechs Runden und dem besagten Hinspiel ungeschlagen ist, wurde auf der Internet-Seite seines Klubs („www.fcstpauli.com“) wie folgt zitiert: „Es war heute schwer, auf dem Rasen Fußball zu spielen, das hat man beiden Teams angemerkt. Oft ist der Ball im letzten Moment weggesprungen. In der ersten Halbzeit hatten wir mit zunehmender Spieldauer Vorteile, defensiv haben wir wenig zugelassen und vorne hatten wir einen Hochkaräter durch Sezer. Nach der Pause geraten wir dann in Rückstand, die Jungs sind aber zurückgekommen und haben verdient den Ausgleich erzielt. Niclas Nadj, der lange verletzt war, hat das Tor super vorbereitet. Mit etwas mehr Glück gelingt uns am Schluss der Siegtreffer, es sollte aber nicht sein. Am Ende ist das Ergebnis leistungsgerecht. Wir sind froh darüber, unsere Serie gehalten zu haben.“

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