Dritte Liga: Kein Fußball-Lehrer – VfB Lübeck muss blechen

Lukas Pfeiffer verfügt nicht über die für die Dritte Liga notwendige Lizenz.

Unschöne Post aus Frankfurt erhielten am Montag die Verantwortlichen des VfB Lübeck. Darin gab der Deutsche Fußball-Bund bekannt, dass der Drittliga-Neuling wegen des Verstoßes gegen die Auflage, einen Cheftrainer mit Fußball-Lehrer-Lizenz zu beschäftigen, zu einer Geldstrafe verurteilt wird. Die Strafe gliedert sich in zwei Teile: Eine Grundstrafe in Höhe von 7.500 Euro sowie eine Strafe, die für jedes Meisterschaftsspiel der Dritten Liga, in dem kein Trainer mit Fußball-Lehrer-Lizenz als Cheftrainer beschäftigt wird, weitere 2.500 Euro beträgt.

Somit kommen stand jetzt, wo zwei Spieltage absolviert sind, bereits 5.000 Euro zu der besagten Grundstrafe hinzu, was eine Zwischensumme von insgesamt 12.500 Euro ergibt. Hochgerechnet auf die 38 Saisonspiele, die in der Dritten Liga anstehen, würde dies eine Strafzahlung von 95.000 Euro ergeben – für einen Drittliga-Neuling eine stolze Summe. Anders ausgedrückt: Die VfB-Verantwortlichen könnten jetzt einen Trainer mit der erforderlichen Lizenz verpflichten, ihm in den bis zum Saisonende noch offenen zehn Monaten jeweils ein Monatsgehalt von rund 9.000 Euro zahlen – und würden finanziell betrachtet noch besser wegkommen als bei Zahlung der Strafe.

VfB-Cheftrainer Lukas Pfeiffer (32) ist aktuell „nur“ im Besitz einer B+-Lizenz und absolviert gerade seinen A-Lizenz-Lehrgang. Die ursprüngliche Zulassung zur Anmeldung für diesen Lehrgang hatte Pfeiffer, der das Traineramt auf der Lohmühle im Sommer 2021 nach dem Abstieg der Lübecker aus der Dritten Liga übernommen und zwei Jahre später den Wiederaufstieg geschafft hatte, bereits 2020 erhalten. Die entsprechenden Lehrgänge durften dann jedoch aufgrund der Corona-Beschränkungen nicht stattfinden. Anschließend hatten die DFB-Verantwortlichen ihre Zulassungskriterien verändert und Pfeiffers Bewerbungen abgelehnt.

„Von unserem Weg, mit Pfeiffer als Cheftrainer auch in der Dritten Liga weiterzuarbeiten, sind wir bekanntlich absolut überzeugt. Unter normalen Umständen hätte er sich als Aufstiegstrainer mit A-Lizenz für den aktuellen Fußball-Lehrer-Lehrgang qualifiziert. Er ist aktuell der beste Trainer für unsere Mannschaft“, erklärte VfB-Sportvorstand Sebastian Harms in einer Pressemitteilung des Klubs. Mit Blick auf das Urteil fügte der 44-Jährige hinzu: „Der DFB hat nicht zum Strafmaß eines Punktabzuges oder Lizenzentzuges gegriffen, wovon wir nach dem vertrauensvollen Austausch mit den DFB-Gremien in den vergangenen Monaten auch ausgegangen waren. Mit einer Geldstrafe mussten wir rechnen. Wir werden uns jetzt in unseren Gremien beraten, wie wir mit diesem Urteil abschließend umgehen.“

(Johannes Speckner)

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