Schleswig-Holstein-Liga: Kropp kontert eiskalt


Jede Serie endet irgendwann einmal. Vier Heimsiege in Folge hatte der SV Todesfelde gegen den TSV Kropp gefeiert. Doch am Sonntag gewannen die Kropper erstmals seit dem 1. Oktober 2006 (damals 1:0 in der alten Verbandsliga Schleswig-Holstein) wieder an der Todesfelder Dorfstraße. „Damit sind wir natürlich sehr zufrieden“, so der Kropper Coach Dirk Asmussen. Der Todesfelder Trainer Sascha Sievers gab zu: „Wir haben sicher nicht unverdient verloren!“

Allerdings missfiel Sascha Sievers das Zustandekommen des ersten Gäste-Treffers: Oliver Zebold wurde in der Kropper Spielfeldhälfte „klar gefoult“ – so hatte es zumindest der SVT-Trainer gesehen. Die Hausherren warteten jedoch vergeblich auf einen Freistoß-Pfiff von Schiedsrichter Frederik Glowatzka (TSV Schilksee), was die Gäste eiskalt zu einem schnellen Gegenangriff nutzten: Über die zu weit aufgerückte Todesfelder Abwehr hinweg spielte Daniel Kennedy einen langen Pass zu Julian Jacobsen, der im exakt richtigen Moment startete – und den Ball, weil SVT-Torwart Joshua du Preez nicht aus seinem Gehäuse herauskam, freistehend oben rechts zum 0:1 in den Winkel schießen konnte (12.). Überhaupt war Jacobsen bei seinem Start-Elf-Debüt ein hervorragender Vertreter von Finn Langkowski, der nach seiner umstrittenen Gelb-Roten Karte gegen Holstein Kiel II pausieren musste. Nach diesem frühen Rückstand mussten die Segeberger mehr in ihr Offensivspiel investieren – und kamen zügig zum Ausgleich: Nach einem Freistoß von Luca Sixtus gelang dem aufgerückten SVT-Verteidiger Lennard Koth das 1:1.

In der Folge trug die Heim-Elf einige gute Angriffe über ihre Flügel vor – die Mehrzahl der zweiten Bälle landete allerdings bei den Gästen, die immer wieder mit langen Pässen agierten. „Den Kroppern ist es mit relativ einfachen Mitteln gelungen, unseren Spielstil zu unterbunden“, ärgerte sich Sascha Sievers. „Wir haben ein gerades Kreuz behalten und aus dem Spiel heraus kaum Todesfelder Torchancen zugelassen“, stellte Asmussen zufrieden fest. So wurde es nur nach ruhenden Bällen mitunter gefährlich im Gäste-Strafraum – klare SVT-Chancen gab es aber nicht mehr. Vor allem in der zweiten Halbzeit attackierten die Kropper ihren Gegner schon früh hinter der Mittellinie. „Da haben wir sehr gut unsere Linie durchgezogen“, lobte Asmussen, dessen Team nach einer knappen Stunde auf die Siegerstraße einbog. Als Sixtus und Felix Ferk einen Ball nicht weit weg schlugen, sondern ihn verloren, nutzten die Kropper dies zu einem schnellen Gegenangriff. Jacobsen spielte auf der rechten Seite den lauernden Jörn Vogt perfekt frei; dieser legte den Ball von der Grundlinie flach zurück zur Strafraumgrenze, von wo Finn Matthes den Ball direkt nahm und unten rechts zum 1:2 genau ins Eck versenkte (59.).

„Das war einer der schönsten Angriffe an diesem Tag“, lobte Asmussen. Dass diesen Matthes abschloss, war kein Zufall, denn der TSV-Kapitän ging, wie schon in den vorherigen Wochen, mit gutem Beispiel voran und war im Mittelfeld sehr präsent. Daniel Schwennsen hätte vor 180 Zuschauern zeitig das 1:3 nachlegen können, traf aber nur den Innenpfosten. Kurz darauf nutzten die Kropper einen weiteren Konter aber zu ihrem entscheidenden, dritten Tor. Erneut wurde Jörn Vogt über die rechte Seite von Schwennsen freigespielt und überlupfte den heraus stürzenden du Preez zum 1:3 ins lange Eck (.). Robin Ziesecke verpasste freistehend das 1:4 (85.) und Asmussen urteilte: „Wir hätten am Ende sogar noch höher gewinnen können!“ Sein Gegenüber Sascha Sievers gab zu: „Gegen einen tiefstehenden Gegner konnten wir uns kaum Torchancen herausspielen. Je länger die Partie dauerte und je schlechter die Platzverhältnisse wurden, desto höher wurde auch unsere Fehlerquote!“

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