Bis zum Dezember 2015 kickte Björn Dohrn noch für die SV Lieth in der Kreisliga. In der Winterpause der vergangenen Saison ging er dann zum benachbarten FC Union Tornesch (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link) ‒ und mit dem Aufstieg der Tornescher, die im Mai 2016 erstmals den Sprung in die Landesliga schafften, ging auch der Aufstieg von Dohrn einher. Der Stürmer erzielte im Frühjahr in nur zwölf Bezirksliga-Spielen 17 Tore, denen er im Herbst in der Landesliga Hammonia in nur 13 Einsätzen starke 16 Treffer folgen ließ. Nun blickt der 22-Jährige im Interview auf das für ihn so erfolgreiche Jahr 2016 zurück und spricht auch über die Zukunft ...
SportNord: Müssen Sie sich manchmal selbst kneifen, wenn Sie an den sportlichen Verlauf des Jahres 2016 denken?
Björn Dohrn: „Das ist sportlich gesehen auf jeden Fall mein bestes Jahr überhaupt gewesen. Dementsprechend bin ich glücklich, dass ich für meine Entscheidung, im vergangenen Winter zum FCU zu wechseln, bestätigt worden bin. Natürlich hoffe ich, dass ich meine gute Form mit in das nächste Jahr nehmen und der Mannschaft unter anderem mit meinen Toren zu einer guten Rückrunde verhelfen kann.“
SportNord: Ihr Punktspiel-Debüt beim FCU am 14. Februar mit einem Sechserpack gegen St. Pauli III hätte besser kaum sein können. Sind damit auch Ihre eigenen Erwartungen übertroffen worden?
Dohrn: „Dieser 14. Februar war ein unglaublicher und vermutlich auch einmaliger Tag für mich. In der Schlussphase des Spiels konnte ich selbst nicht mehr glauben, was passiert. Immer, wenn ich daran zurückdenke, bekomme ich gute Laune ...“
SportNord: ... die wir Ihnen hoffentlich mit der nächsten Frage nicht verderben: In der Saison 2014/2015 hatten Sie sich schon einmal beim FC Elmshorn versucht. Was lief damals schief?
Dohrn: „In der Tat war dies ein relativ schweres Jahr für mich, weil ich zur damaligen Zeit noch nicht das nötige Selbstvertrauen besessen habe. Und leider hatte ich während der kurzen Zeit auch ein bisschen Pech mit Verletzungen, die mich zurückwarfen, als ich mich gerade an die erste Elf herangekämpft hatte.“
SportNord: Wie groß ist der leistungsmäßige Unterschied zwischen der Bezirks- und der Landesliga?
Dohrn: „Wenn man beispielsweise Teams wie den FC Teutonia 05 oder Hamburger SV III spielen sieht, ist das schon ein deutlich höheres Niveau als in der Bezirksliga. Dementsprechend sind wir auch sehr froh, dass im Sommer unter anderem mehrere spielerisch und technisch starke Jungs vom TSV Uetersen zu uns gekommen sind, wodurch wir ohne Probleme mit jedem Gegner aus der Landesliga mithalten können.“
SportNord: Mal ehrlich: Wie viele höherklassige Vereine haben in den letzten Monaten schon bei Ihnen angeklopft?
Dohrn: „Das eine oder andere Mal wurde ich tatsächlich schon von den Verantwortlichen anderer Vereine kontaktiert − allerdings gab es bislang noch keine konkreten Angebote.“
SportNord: Sie sind jetzt 22 Jahre alt. Wo sehen Sie mittel- bis langfristig Ihre sportliche Zukunft?
Dohrn: „Da bin ich grundsätzlich ganz offen − momentan fühle ich mich auf jeden Fall beim FCU sehr wohl. Aber natürlich würde es mich reizen, auch einmal höherklassig zu spielen. Ich bin gespannt, was die Zukunft für mich bereit hält!“
SportNord: Können die Union-Anhänger also darauf hoffen, dass Sie auch über den 30. Juni 2017 hinaus Ihre Tore im „Torneum“ schießen?
Dohrn: „Dazu kann ich momentan nur sagen, dass ich mir über eine Vertragsverlängerung Gedanken mache, aber auch Angebote von anderen Klubs anhöre.“
SportNord: Was trauen Sie dem FCU in den nächsten Jahren zu?
Dohrn: „Ich vermute, dass es in dieser Spielzeit kaum möglich sein wird, noch in den Kampf um den Aufstieg einzugreifen. Allerdings gehe ich trotzdem von einem guten Saisonverlauf aus. Wichtig ist es jetzt erst einmal, in der Liga anzukommen. Aber ich traue es unserer Mannschaft auf jeden Fall zu, dass sie bald sogar den Sprung in die Oberliga schafft!“