Am ersten Spieltag der Kreisklasse 9 war die Partie zwischen der SV Billstedt-Horn II und Fatihspor II nach 88 Minuten beim Stand von 2:2 abgebrochen worden (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Weil der Schiedsrichter von Spielern der Fatihspor-Reserve bedrängt worden war, sprach das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes „Bille-Horn“ einen kampflosen 3:0-Sieg zu.
Am heutigen Sonntag kam es nun zum Rückspiel zwischen Fatihspor II und Billstedt-Horn II. Die Gäste errangen in einer Begegnung ohne besondere Vorkommnisse einen 3:0-Sieg – doch nach dem Abpfiff gab es leider doch noch unschöne Szenen. Haydar Saglam, Coach der Zweiten Mannschaft der Billstedt-Horner, berichtete gegenüber SportNord:
„Das Spiel an sich verlief sehr fair. Als wir bereits mit 3:0 führten, habe ich meinen Spielern zugerufen, dass sie doch bitte mehr über außen spielen und mal etwas probieren sollen, weil die Mannschaft von Fatihspor wirklich zu schlagen war. Der Fatihspor-Spieler mit der Nummer fünf hat sich bei diesem Beitrag wohl persönlich angegriffen gefühlt – jedenfalls hat er mich auf einmal auf Türkisch beschimpft und auch ‚F... Dich Du H…sohn’ zu mir gesagt. Ich habe versucht, darauf nicht zu reagieren, ihm dann aber doch gesagt, dass er sich lieber aufs Spiel konzentrieren solle, da seine Mannschaft ja bereits mit 0:3 zurücklag. Doch der ‚Fünfer’ von Fatihspor hat sich in den letzten Minuten nicht mehr mit dem Spiel, sondern nur noch mit mir beschäftigt, mich immer wieder aggressiv angeschaut und absurde Handzeichen gemacht.
Nachdem der sehr gut pfeifende Schiedsrichter, der das Geschehen immer im Griff hatte, die Partie abgepfiffen hatte, ist es dann passiert: Zunächst hat mich die Nummer fünf von Fatihspor mit einen großen Haufen Grand beschmissen. Er traf mich im Gesicht, so dass ich kaum noch sehen konnte, ob er mich jetzt angreift oder nicht. Ich wollte den Fatihspor-Akteur daraufhin zur Rede stellen, aber er wollte nur noch auf mich los gehen: Er zog sein Trikot aus und war schon in Kampfstellung. Mein Torwart konnte mich beschützen, doch der ‚Fünfer’ konnte mich noch erreichen und hat mich mit seiner Trainingsjacke ins Gesicht gepeitscht, so dass ich langsam auch wütend wurde. Ich bin froh, dass ich mich in dieser Situation noch beherrschen konnte. Es waren leider keine Ordner vor Ort, die die Lage hätten beruhigen können.
Ich habe den Schiedsrichter gerufen und gefragt, ob er die Angriffe gegen mich gesehen hätte – aber leider hatte er nichts gesehen, weil er schon in Richtung Kabine gegangen war. Ich hoffe, dass sich Beobachter vom HFV, neutrale Schiedsrichter oder Obmänner oder andere neutrale Offizielle auf dem Gelände befanden, die die Angriffe sehen konnten, so dass wir auch neutrale Zeugen haben. Das Ganze hatte nichts mehr mit Fußball zu tun. Ich möchte nochmals betonen, dass das Spiel sehr ruhig war und Fatihspor mit fairen Mitteln versucht hat, das Blatt noch zu wenden. Aber es ist immer wieder schade, dass ein einziger Spieler einer Mannschaft den Ruf eines ganzen Vereins kaputt machen kann. Ich kann dieses Verhalten nicht dulden und fordere den Verband auf, solche Spieler vom Spielbetrieb auszuschließen!
Es kann nicht sein, dass einige Spieler denken, nur weil sie auf einem Fußballplatz stehen, könnten sie ihr Gehirn ausschalten und glauben, dass sie in einem gesetzesfreien Bereich sind! Einige Fatihspor-Anhänger haben selbst zu mir gesagt, dass ihr Spieler mit der Nummer fünf schon häufiger negativ aufgefallen sei mit seinen teilweise obszönen Bemerkungen sowieso seiner aggressiven Art, andere Spieler und Vereinsverantwortliche zu provozieren. Ich werde auf jeden Fall einen Brief an den Verband schreiben und hoffe, dass es entsprechende Sanktionen geben wird, denn die Zweite Mannschaft von Fatihspor sollte, nach den Geschehnissen im Hinspiel, als ‚Wiederholungstäter’ gelten!“