Kreisklasse 2: Umwertung wegen fehlender Pässe


Am Sonnabend, 1. August 2009, hatte der neu gegründete FC Dynamo Hamburg sein erstes Punktspiel in der Kreisklasse 2 beim Sporting Clube II mit 2:0 gewonnen, Murat Ücan (80.) und Cihat Özcelik (86.) erzielten am Anckelmannsplatz die Tore. Doch die Sporting-Reserve legte Protest gegen die Spielwertung ein, und das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes wertete die Partie in einen 3:0-Sieg für Sporting Clube II um.

Sporting-Coach Rui Almeida erklärte auf Nachfrage von SportNord: „Wir hatten Protest eingelegt, weil Dynamo Hamburg überhaupt keine Spielerpässe mit zur Partie gebracht hatte. Auf dem Spielberichtsbogen hatte unser Gegner damals nur die Namen mit Geburtsdatum aufgeschrieben – so konnten wir gar nicht überprüfen, ob Akteure mitgewirkt haben, die nicht spielberechtigt waren ...“ Schon gegenüber Schiedsrichter Rasim Tosun äußerten die Sporting-Verantwortlichen, dass sie Protest einlegen würden. „Ich weiß nicht, ob die Dynamo-Verantwortlichen noch keine Spielerpässe hatten, oder nur vergessen hatten sie auszudrucken – jedenfalls freuen wir uns jetzt über die drei zusätzlichen Punkte“, so Almeida, dessen Team mit nun zehn Punkten auf den fünften Platz klettert.

Dynamo-Verteidiger Mustafa Altunal sagte gegenüber SportNord: „Vor dem Saisonstart war es so, dass wir am Donnerstag bei SportNord lesen konnten, dass wir vom HFV nachträglich in die Kreisklasse 2 aufgenommen wurden (Anmerkung der Redaktion: Siehe unten verlinkten Bericht). Am Sonnabend sollten wir dann schon spielen – wir hatten aber keine Spielerpässe, nichts ... Und die Herren vom Verband sagten uns, dass wir einfach die Vor- und Nachnamen sowie die Geburtsdaten aller Akteure auf dem Spielberichtsbogen eintragen sollten!“ Auf dem Oskar-Kesslau-Platz kam es dann vor dem Anpfiff zu Dissonanzen: „Der Sporting-Trainer sagte von vornherein, dass wir ohne Pässe nicht spielen dürften – aber der Schiedsrichter hat die Partie trotzdem angepfiffen ...“

Dass Sporting Clube II nun Protest gegen die Spielwertung einlegte und vor dem HFV-Sportgericht Recht bekam, empfindet Altunal als „sehr ärgerlich“. Mindestens genau so ärgerlich aus Sicht des FC Dynamo: Der Erste Vorsitzende John Kwesi Assiaw weilt noch bis Ende September im Urlaub. „Er kommt erst Ende des Monats wieder, und dann wird er auch die Angelegenheit mit dem Sporting-Protest klären“, so Altunal. Allerdings ist Ende September die Einspruchsfrist von Dynamo Hamburg gegen die Umwertung natürlich schon abgelaufen. Und so dürfte das Schrumpfen des Punkte-Kontos auf sechs Zähler nicht mehr rückgängig gemacht werden. Immerhin: Dynamo, das in dieser Saison erstmals am Spielbetrieb teilnimmt, ist weiterhin Rang-Sechster. (JSp)

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