
Der Störtebeker SV hat am vergangenen Sonntag einen 4:1-Sieg beim SC Sternschanze errungen. Torjäger Pierre Knorr (35., 41.), Sascha Neubert (60.) und erneut Knorr (75.) trafen dabei für die „Piraten“, Vincent Prechel konnte zwischenzeitlich für den SCS auf 1:3 verkürzen (60.). „Unser Sieg hätte noch um zwei Tore höher ausfallen können“, analysierte SSV-Coach Christian Chodura.
Chodura hat unterdessen Berufung gegen das Urteil, das das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes am 2. September 2009 fällte, eingelegt. Zur Erinnerung: Das Sportgericht hatte den 9:2-Sieg, den Störtebeker am 16. August gegen den SC Bosna errungen hatte, in eine 0:3-Niederlage umgewertet. Bosna hatte mit seinem Protest Erfolg, weil Chodura mit Neubert einen Akteur eingewechselt hatte, der erst ab dem 1. September 2009 spielberechtigt war. Dies stritten die SSV-Verantwortlichen auch gar nicht ab – doch Chodura war der Meinung, dass Bosna ebenfalls einen nicht spielberechtigten Akteur einsetze, und das Protestschreiben des bosnischen Klubs an den HFV nicht von Bosna-Obmann Irfan Demirovic unterschrieben wurde (SportNord berichtete ausführlich, siehe unten stehenden Link).
Nun betraute Chodura den Rechtsanwalt Holger Rochow mit dem Fall. „Auf eigene Kosten“, wie Chodura betonte, und präzisierte: „Wir sind guter Dinge, dass wir bei der Berufungsverhandlung vor dem HFV-Verbandsgericht beweisen können, dass bei Bosna der Spieler Adem, der nicht spielberechtigt war, mit dem Spielerpass von Albin gespielt hat!“ Zuletzt meldete sich auch noch ein Verantwortlicher eines Staffelrivalen bei Störtebeker: „Er bestätigte uns, dass auch er der festen Überzeugung ist, dass der betreffende Spieler, den Bosna gegen uns eingesetzt hat, türkischer Abstammung ist und Adem heißt, und nicht den Namen Albin trägt“, so Chodura, der nun „angesichts dieser neuen Erkenntnisse davon ausgeht, dass der betreffende Spieler eine Vorladung vom Verbandsgericht bekommt“.
Chodura ist auch guter Dinge beweisen zu können, „dass die Unterschrift unter dem Protestschreiben des SC Bosna nicht von Herrn Demirovic stammt“. Dafür wird der SSV-Coach noch vor der Verhandlung vor dem Verbandsgericht einen Graphologen aufsuchen und neben einer Kopie des Protestschreibens auch eine von Irfan Demirovic beim HFV geleistete Unterschrift vorlegen. „Und wenn mir dieser Spezialist bestätigt, dass die beiden Unterschriften zu einer Wahrscheinlichkeit von einer gewissen Prozentzahl nicht von derselben Person stammen, dürfte sich das Verbandsgericht dieser Meinung anschließen“, so Chodura, der hofft: „Wenn herauskommt, dass eine nicht vertretungsberechtigte Person Bosnas Protestschreiben unterzeichnete, müssten wir die drei Punkte und den 9:2-Sieg eigentlich behalten können!“ (JSp)