Kreisklasse 8: Abbruch nach Rudel-Bildung


Am Sonntag kam es in der Kreisklasse 8 zum mit Spannung erwarteten Topspiel zwischen den zweitplatzierten Sportfreunden Uetersen (26 Punkte) und dem Spitzenreiter Gencler Birligi Elmshorn (27 Zähler). Nachdem sich Sportfreunde-Stürmer Salih Cetinkaya, der einst beim TSV Uetersen und beim FC Elmshorn II auch schon höherklassig kickte, zu einer Tätlichkeit hinreißen ließ, kam es zu einer Rudel-Bildung und die Situation im Rosenstadion eskalierte. So musste Schiedsrichter Kevin Averhoff (vom TSV Seestermüher Marsch) die Partie zwischen den beiden türkischen Klubs beim Stand von 0:0 abbrechen. „Leider war das kein guter Tag für die Sportfreunde“, gab Ayhan Ayikli, Erster Vorsitzender der Rosenstädter, unumwunden zu – und berichtete gegenüber SportNord wie folgt über die Geschehnisse:


„Die gesteigerte Anspannung war beiden Mannschaften anzumerken: Es gab viele unnötige Fouls von beiden Seiten und verbale Unfairness. In der ersten Halbzeit hatten wir einen Pfostenschuss, im zweiten Durchgang verschoss Gencler einen Elfmeter, den unser Torwart Max Bolte grandios hielt. Zehn Minuten später leistete sich dann der gegnerische Torwart ein Foul im eigenen Strafraum, für das uns ebenfalls ein Elfmeter zugesprochen wurde. Bevor unser Spieler Salih Cetinkaya den Elfmeter ausführen konnte, wurde er verbal von mehreren Gegenspielern angegangen, so dass der Schiedsrichter eingreifen und die Gencler-Spieler aus dem Strafraum schicken musste. Dann scheiterte auch Cetinkaya mit seinem Elfmeter am gegnerischen Torwart.

Danach sollte Cetinkaya ausgewechselt werden; auch dabei wurde er, wie seit Beginn des Spiels, aufs Übelste beschimpft, so dass er zu seinem Gegenspieler zurück rannte, auf ihn einschlug und ihn trat. Danach gab es dann leider unschöne Bilder mit Rudel-Bildung: Zuschauer liefen aufs Spielfeld – einige zum Schlichten, andere beteiligten sich aber auch beim Handgemenge. Es kam bei der Rudel-Bildung zu tumultartigen Szenen, bei denen man schnell den Überblick verlor. Ich konnte deshalb nicht verfolgen, wer schlichtend beziehungsweise trennend wirkte und wer mit involviert war, da ich mit einigen anderen damit beschäftigt war, schlichtend auf Cetinkaya und auf einige andere erregte Spieler einzuwirken. In dieser Situation verließ der Schiedsrichter das Spielfeld und somit wurde die Partie auch nicht wieder aufgenommen. Ich würde mir wünschen, dass der Hamburger Fußball-Verband das Spiel neu ansetzt – jedoch befürchte ich, dass die Partie gegen uns gewertet wird ...

Ich bin einfach sehr enttäuscht, dass gerade gegen unsere Freunde aus Elmshorn, die sich ebenfalls aus vielen Migranten zusammensetzen, so etwas passiert ist. In den kommenden Tagen werden wir die notwendigen Konsequenzen ziehen. Aber mich ärgert, dass das, was wir seit Februar, seitdem wir den Vereinsvorsitz übernommen haben, aufgebaut haben, mit einer solchen Dummheit aufs Spiel gesetzt wird – und durch die nun vermutlich anstehende Presse teilweise auch kaputtgemacht wird. Mich beschämt es auch, mit solch einer Tätlichkeit – wenn auch ‚nur‘ als Vorsitzender des beteiligten Vereins – in Zusammenhang gebracht zu werden. Leider lässt sich das nicht mehr rückgängig machen – daher müssen wir jetzt dafür sorgen, dass sich solch ein Geschehen unter keinen Umständen wiederholt!“


(JSp)

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