
Zum ersten Heimspiel nach dem Abbruch der Partie gegen Gencler Birligi Elmshorn (SportNord berichtete ausführlich, siehe unten stehenden Link) empfingen die Herren der Sportfreunde Uetersen am Sonntagvormittag den FC Schnelsen, der als Neuling in der Kreisklasse 8 immerhin Rang-Sechster war. „Wir wollten nach den Geschehnissen aus dem Gencler-Spiel noch vorsichtiger als sonst zu Werke gehen und haben sehr, sehr ruhig gespielt“, berichtete Bülent Ersahin, der Spielertrainer der Sportfreunde, der in der ersten Halbzeit nicht aktiv mitwirkte. Überhaupt gab es mehrere neue Gesichter in der Start-Formation: „Ich habe einigen Spielern, die bisher zumeist nur zweite Wahl waren, die Chance gegeben, sich einmal von Beginn an zu präsentieren“, erläuterte Ersahin seine Aufstellung. Nach zehn Minuten gingen die Uetersener in Führung: Ein Freistoß von Serkan Kahraman, der noch leicht abgefälscht wurde, bedeutete das 1:0.
Doch die Schnelsener ließen sich davon nicht beirren und kamen in der 23. Minute, ebenfalls nach einem Freistoß, zum Ausgleich. „Da haben wir nicht gut gestanden“, bemängelte Ersahin das Defensivverhalten seines Teams. Bis zur Pause blieb es beim 1:1 und Ersahin nahm zwei Wechsel vor: Mit ihm selbst sowie Ufuk Coskun kamen zwei erfahrene Kräfte neu in die Partie. In den ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit kam aber kein richtiger Spielfluss auf – auch, weil Schiedsrichter Michael Zibull (vom Heidgrabener SV) die Partie immer wieder unterbrechen musste. Es wurde viel diskutiert, lamentiert und teilweise auch gemeckert – und es gab eine gewisse Unruhe auf dem Platz. „Ich hätte mir mehr Schwung gewünscht“, so Ersahin, der nach 72 Minuten das 2:1 bejubeln konnte: Nach einem schönen Angriff über Ersin Tekgöz brachte Firat Sari die Hausherren erneut in Führung. Anschließend gab es im Rosenstadion einige fragwürdige Abseitsentscheidungen gegen die Sportfreunde, die mehrere gute Konterchancen leichtfertig vergaben: Tekgöz und Sari versäumten es, den Sack zuzumachen. Auf der Gegenseite segelten noch einige gefährliche Freistöße und Eckbälle in den Uetersener Strafraum. „Die Schnelsener haben das clever gemacht und immer wieder Freistöße herausgeholt – sie sind nicht umsonst in der Tabelle so gut platziert“, so Ersahin, der nach dem Abpfiff durchatmete: „Am Ende zählt nur der Sieg!“
Am Dienstagabend gewannen die Sportfreunde (Rang-Dritter der Kreisklasse 8) dann ein Testspiel gegen den FC Union Tornesch II (Tabellen-Fünfter der Kreisklasse 4) mit 6:0 (zur Pause stand es 1:0). „Die Tornescher haben auch Fußball gespielt und bei beiden Teams kamen hauptsächlich die Ersatzspieler zum Einsatz, die sonst zu kurz kommen“, so Ersahin, der selbst im Tor stand und betonte: „Es war ein guter Test!“ Samwel Markian trug sich für die Rosenstädter gleich dreimal in die Torschützenliste ein. FCU-Coach Mustafa Artar verließ die Jahnstraße derweil trotz der deutlichen Niederlage keinesfalls frustriert: „Auch, wenn es sich nach einem solchen Ergebnis blöd anhört: Es war ein guter Test, denn wir haben viel probiert und alle Spieler eingesetzt, die sonst selten spielen!“ Das Tornescher Tor hütete Stephan Müller; ein Sonderlob erhielt der 18-Jährige Arne Heuer: „Er hat sehr gut gespielt“, so Artar, der fleißig experimentiert hatte: „Ich habe einige Offensivspieler im Defensivbereich spielen lassen, denn die Akteure sollten die Vor- und Nachteile der jeweiligen Positionen erfahren. Darüber kann man streiten, aber ich finde das wichtig – und deshalb konnte man heute auch kein Wunder erwarten!“ Immerhin: Mit dem Testspiel entging die Union-Reserve einem Lauftraining, denn da der heimische Trainingsplatz durch ein Testspiel der Ersten Mannschaft (1:6 gegen ein gemischtes Team des VfL Pinneberg) belegt war, wäre daheim nur Laufen möglich gewesen. „Ich als Spieler habe es früher gehasst, wenn wir Lauftraining hatten – und ich glaube, das geht meinen Spielern nicht anders“, so Artar abschließend.
(JSp)