
Zu seinem zweiten Heimspiel in Folge empfing der TSV Uetersen am Sonntagnachmittag mit dem SC Concordia II das sportliche Schlusslicht der Landesliga Hammonia. Dabei wäre ein Traumstart für die Rosenstädter möglich gewesen, doch nach einem Freistoß von Florian Blaedtke ging ein Flugkopfball von Martin Bushaj deutlich über das Ziel (2.) und nach einer Rechtsflanke von Gezim Sabani köpfte Marc Güldener den Ball aus vier Metern am langen Pfosten vorbei (4.). Die dritte gute Chance vergab nach einem schönen Pass von Veton Hajrizi dann Blaedtke, dessen Schlenzer SCC-Keeper Serhat Cayir fing (5.). Nachdem Cayir ein Rückpass fast ins eigene Tor gesprungen wäre (8.), konnten sich die Gäste im Rosenstadion zunehmend besser befreien. „Wir haben nur in den ersten zehn Minuten Fußball gespielt, danach nicht mehr“, fand Jörn Borstelmann, zusammen mit Heiko Waschatz Trainer in Uetersen, deutliche Worte.
In der elften Minute musste TSV-Torwart Christoph Richter erstmals eine Flanke abfangen, wenig später flog der erste Torschuss der Gäste (abgefeuert von Mehmet Oguz Dirlik nach einem Konter) nur knapp links am Ziel vorbei (12.). Die Uetersener agierten nun zu einfallslos und rückten nicht mehr entschlossen genug nach, so dass die Gäste viel Platz hatten – und nur knapp das 0:1 verpassten, als der Ball nach einem Schuss von Aswin Gimber im Außennetz des Uetersener Gehäuses zappelte (23.). Dann gab es wieder eine Druckphase der Hausherren: Ein Lupfer von Michael Rübling, der einzigen echten TSV-Spitze, flog knapp am langen Eck vorbei (30.); als TSV-Rechtsaußen Sabani zweimal zum Flanken kam, schlug den ersten Versuch ein Verteidiger aus der Gefahrenzone, den zweiten fing Cayir vor dem lauernden Rübling (33.). Nach einem Gäste-Freistoß konterten die Uetersener, aber Güldener sprang der Ball zu weit vom Fuß (34.). Und nach einem guten Pass von Konstantin Rischuk, der sich über rechts nach vorne geschlichen hatte, nahm Blaedtke den Ball nicht optimal an; sein Schuss flog links vorbei (36.).
Ein Geniestreich von Güldener, der sich links schön behauptete und die Kugel aus spitzem Winkel am kurzen Pfosten vorbei ins Netz setzte (Cayír hatte mit einer Flanke gerechnet), bedeutete das 1:0 für den TSV (37.). Anschließend ließen die Rosenstädter die Zügel zu sehr schleifen. „Wir haben zwar nach der Pause versucht, Druck aufzubauen, aber da kam nicht viel“, sagte Borstelmann. Nach einem von „Cordi“ kurz ausgeführten Eckstoß zog Jurijus Jeremejevas vom Strafraumeck aus ab, und der Ball landete unhaltbar für Richter zum 1:1 im Winkel (55.). Anschließend kamen die Gäste aus Hamburg-Wandsbek bei ihren Kontern dem Siegtor näher als die Uetersener, spielten ihre Gegenstöße aber nicht bis zum Ende aus. „Wir hätten auch verlieren können“, stellte Borstelmann unmissverständlich fest. In der Schlussminute verstolperte Rübling, als nach einer Concordia-Ecke ausnahmsweise die Uetersener einen Konter fahren konnten, die finale Siegchance: Cayir hatte den Ball im Nachfassen sicher. „Jeder blamiert sich, so gut er kann“, schimpfte Borstelmann, nachdem die Concordia-Reserve nach zuvor zwölf Niederlagen erstmals in dieser Saison gepunktet hatte.
(JSp)