
Es waren keine guten Voraussetzungen, unter denen der TSV Uetersen am Freitagabend zum ersten Spieltag der Landesliga Hammonia den Wedeler TSV empfing. Zahlreiche Spieler fehlten verletzt, beim Warmmachen zog sich dann auch noch der neu verpflichtete Stürmer Marc Güldener (kam von Grün-Weiß Eimsbüttel) eine Blessur zu und musste passen. Die Uetersener waren zunächst darauf bedacht, sicher in der Abwehr zu stehen; gleiches galt für das vollkommen neu formierte Wedeler Team, so dass es in den ersten 20 Minuten keine Torchancen gab. Beide Mannschaften spielten immer wieder hinten herum und rückten nicht entschlossen nach vorne.´Die erste Uetersener Chance gab es nach 20 Minuten, als Daniel Krohn über rechts freie Bahn hatte. Doch anstatt zu schießen, versuchte er es mit einem Pass auf seunen Sturmpartner Mahdi Habibpur, der aber zu ungenau geriet. „Da hätte er selbst schießen müssen“, tadelte Bernd Enderle, Erster Vorsitzender der Uetersener.
Zu diesem Zeitpunkt mussten die Hausherren froh sein, nicht mit 0:1 zurückzuliegen: Als Wedels Björn Czech nach einem Freistoß aus Nahdistanz köpfte, wehrte Uetersens Keeper Christoph Richter den Ball glänzend noch zur Ecke ab (40.). Gleich nach dem Seitenwechsel gab es die bis dato beste Chance für die Uetersener: Habibpur erkämpfte sich den Ball stark gegen den in dieser Szene etwas hüftsteifen Gäste-Verteidiger Thorsten Zessin und spielte ihn in die Mitte, wo Krohn mit einem Schuss aufs lange Eck am stark reagierenden Wedeler Keeper Oliver Firgens scheiterte; den Nachschuss setzte der Uetersener Mittelfeldmotor Florian Blaedtke, der im Herbst 2009 noch in Wedel kickte, über die Latte. In der 54. Minute gingen die Gäste dann in Führung: Ghani Abiola Folarin Collins stand nach einer unglücklichen Aktion von Martin Bushaj frei und traf per Heber über Richter zum 0:1. „Danach haben wir für zehn Minuten die Ordnung verloren“, tadelte Jörn Borstelmann, seit diesem Sommer zusammen mit Heiko Waschatz Trainer in der Rosenstadt.
Die Hausherren hatten Glück, dass die Wedeler Enes Köksal (56.) und Dominik Lange (59.) jeweils knapp vorbei zielten und Collins bei seinem zweiten Tor im Abseits stand (63.). Und zwei Minuten später fiel dann der Ausgleich: Eine schöne Linksflanke von Christian Förster legte der gerade frisch eingewechselte Yannick Kouassi zu Krohn ab; der Stürmer scheiterte aus Nahdistanz noch an Firgens, doch den Abpraller jagte Kirill Shmakov aus zwei Metern ins Netz. Im zwölften Landesliga-Spiel war es der erste Treffer für den gerade 20-Jährigen, dessen Torhunger aber noch lange nicht gestillt war. Nach einem von der Gäste-Abwehr zu kurz abgewehrten Blaedtke-Freistoß zog Shmakov aus 25 Metern scharf ab; der Ball blieb in im Strafraum hängen und fiel Krohn vor die Füße, der aus fünf Metern abgeklärt ins lange Eck zum 2:1 einschob (75.). Anschließend drängten die Wedeler auf den Ausgleich, hatten aber auch in der Nachspielzeit nicht mehr das nötige Glück im Abschluss. Borstelmann jubelte: „Wir haben am Ende verdient gewonnen!“
(JSp)