
Am Freitag und Sonnabend gab es bereits zahlreiche Überraschungen im DFB-Pokal: Mit Holstein Kiel (3:0 gegen FC Energie Cottbus), SV Eintracht Trier 05 (2:1 gegen FC St. Pauli), RasenBallsport Leipzig (3:2 gegen VfL Wolfsburg) und SC Rot-Weiß Essen (6:5 nach Elfmeterschießen gegen 1. FC Union Berlin) erreichten schon vier Regionalligisten die Zweite Runde; mit Wolfsburg sowie dem SV Werder Bremen und TSV Bayer 04 Leverkusen schieden schon drei Erstligisten aus.
Am Sonntag, 31. Juli, greift nun der diesjährige Hamburger Oddset-Pokal-Sieger ins DFB-Pokal-Geschehen ein: Der Hammonia-Landesligist Eimsbütteler TV empfängt um 14.30 Uhr im Victoria-Stadion an der Hoheluft, in dem normalerweise der ETV-Nachbarverein SC Victoria seine Heimspiele austrägt, den Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth. Dabei läuft allerdings nicht die Eimsbütteler Mannschaft auf, die am 1. Juni im mit einem 1:0-Final-Sieg (ebenfalls an der Hoheluft) gegen den frisch gebackenen Oberliga-Neuling SC VW Billstedt 04 überraschend den Oddset-Pokal gewann. Wie SportNord in den letzten Wochen bereits ausführlich berichtete, trat die gesamte bisherige Erste Herren-Mannschaft des ETV, einschließlich Chefcoach Dennis Mitteregger und Co-Trainer Bilal Afrane, aus dem Traditionsverein aus, nachdem sie sich mit dem Vorstand des Gesamtvereins nicht auf eine Aufteilung der Einnahmen aus dem DFB-Pokal einigen konnte.
Nun schicken die Eimsbütteler ihre bisherige A-Jugend, die in der Saison 2010/2011 immerhin Meister der Hamburger A-Junioren-Verbandsliga wurde, ins Rennen. Ihr erstes Pflichtspiel im Herren-Bereich gewannen die ETV-Talente am vergangenen Sonntag in der Ersten Runde des Oddset-Pokals beim Rissener SV (Kreisliga 7) mit 4:2. Das, was der Spielbeobachter von Greuther Fürth auf dem Grandplatz am Iserbarg dabei von den Eimsbüttelern sah, dürfte ihm nicht allzu große Sorgen bereitet haben – aber vielleicht wachsen die Eimsbütteler ja gegen die Franken über sich hinaus? Gespannt darf man sein, ob ETV-Trainer Harald Wenzing den vom HEBC verpflichteten und überaus kopfballstarken Ahmed Osmanov in der Abwehr oder im Sturm aufbietet. Viel Arbeit dürfte auf den 18-jährigen ETV-Torwart Jonas Struckmann, der auf dem Posten zwischen den Pfosten den Vorzug gegenüber dem gleichaltrigen Robin Geist erhalten wird, zukommen.
Greuther-Coach Mike Büskens, der im Frühjahr 2011 auch ein Trainer-Kandidat beim FC St. Pauli gewesen sein soll, dürfte in seiner Start-Elf den gebürtigen Hamburger Christian Rahn (einst bei Altona 93, St. Pauli und dem Hamburger SV) als Linksverteidiger aufbieten. Stürmer Dani Schahin, von 2006 bis 2009 für die A-Jugend und die Zweite Herren-Mannschaft des HSV aktiv, fehlt dagegen nach einem Meniskuseinriss noch verletzt. Während das erste Landesliga-Spiel der Eimsbütteler gegen den Neuling Blau-Weiß 96 Schenefeld wegen dem DFB-Pokal auf Dienstag, 6. September verschoben wurde, bestritten die Fürther bereits zwei Zweitliga-Partien: Einer 2:3-Heimpleite gegen den Erstliga-Absteiger SG Eintracht Frankfurt folgte ein 4:0-Sieg beim 1. FC Union Berlin. Es ist dem jungen ETV-Team zu wünschen, dass es zumindest eine zweistellige Niederlage, die am Sonnabend Rot Weiss Ahlen (NRW-Liga) gegen Zweitligist SC Paderborn 07 (0:10) kassierte, verhindern kann!
(JSp)