Aktuell: St. Pauli gerettet dank Lienen


Der FC St. Pauli spielt auch in der kommenden Saison 2015/2016 in der Zweiten Bundesliga! Die Kiez-Kicker verloren zwar am Sonntag am letzten Zweitliga-Spieltag der Serie 2014/2015 mit 0:1 beim SV Darmstadt 98, der damit sensationell die Vizemeisterschaft und den Durchmarsch in die Erste Bundesliga perfekt machte, schafften aber trotzdem hauchdünn den Klassenerhalt. Dies liegt daran, dass zeitgleich auch der TSV 1860 München verlor (0:2 beim Karlsruher SC) und der FC Erzgebirge Aue beim 1. FC Heidenheim 1846 über ein 2:2-Unentschieden nicht hinauskam.

Dadurch rückten die Auer nur bis auf einen Punkt an St. Pauli heran, bleiben aber Vorletzter und steigen wie das Schlusslicht VfR Aalen direkt ab. Auch 1860 München weist weiterhin einen Zähler weniger als St. Pauli auf, rutschte auf den Relegationsrang 16 ab und spielt nun gegen den Drittliga-Dritten Holstein Kiel das letzte Zweitliga-Ticket für die kommende Saison aus. St. Pauli hat dagegen als Tabellen-15. mit 37 Punkten und 40:51-Toren den Klassenerhalt auf direktem Wege geschafft. Diese Rettung ist vor allem Ewald Lienen zu verdanken: Nachdem er mit dem Beginn der Rückrunde das Traineramt am Millerntor übernahm, holte er aus den 17 Spielen der zweiten Halbserie starke 24 Zähler, was einen Schnitt von 1,41 Punkten pro Partie bedeutet. Hochgerechnet auf die gesamte Saison hätte dies 48 Zähler und in dieser Saison in der Zweiten Liga den siebten Tabellenplatz gebracht.

Eine solche Steigerung war auch notwendig, weil es nach vier Punkten aus den ersten vier Partien, nach denen Roland Vrabec am 2. September 2014 als St. Pauli-Coach gehen musste, unter seinem Nachfolger Thomas Meggle eine katastrophale Bilanz gab. Nur neun Zähler aus 13 Begegnungen, was 0,69 Punkten pro Partie bedeutet, sorgten für eine große Abstiegsnot Meggle fungiert nun seit dem 16. Dezember 2014 als Sportdirektor (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Lienen und St. Pauli ‒ das scheint zu passen. Und so bleibt zu hoffen, dass der 61-Jährige, der im Frühjahr auch mehrmals als Zuschauer in der Imtech-Arena bei Bundesliga-Heimspielen des Hamburger SV zu sehen war, noch lange am Millerntor bleibt und mit ihm beim Kiez-Klub Konstanz auf der Trainerbank einkehrt.

Dadurch, dass die Erste Mannschaft von St. Pauli nicht in die Dritte Liga abstieg, bleibt auch der St. Pauli-Reserve ein Zwangsabstieg aus der Regionalliga Nord in die Oberliga Hamburg erspart. Dadurch ist in der Oberliga ein Platz für einen dritten Neuling frei: Der Sieger des Aufstiegs-Rückspiels zwischen den beiden Landesliga-Vizemeistern Wandsbeker TSV Concordia und TuS Osdorf (das Hinspiel gewannen die Osdorfer am Freitagabend mit 2:1) steigt also definitiv in die Oberliga auf. Aus der Aufstiegsrunde der Bezirksliga-Vizemeister schaffen mindestens zwei Teams den Sprung in die Landesliga und aus der Aufstiegsrunde der Kreisliga-Vizemeister kommen mindestens vier Mannschaften in die Bezirksliga.

Nimmt der FC Elmshorn II so, wie angekündigt, nur einen seiner beiden Landesliga-Startplätze wahr, steigt jeweils ein Team mehr auf. Dann wäre auch für mindestens ein Team aus der Aufstiegsrunde der Kreisklassen-Drittplatzierten ein Platz in der Kreisliga frei. Da der SC Sperber bereits angekündigt hat, keine Zweite Mannschaft mehr für die Kreisliga zu melden, und ein ähnlicher Schritt auch bei der SV Lieth erwogen wird, haben nun zumindest die Sieger der drei Aufstiegsrunden-Gruppen der Kreisklassen-Drittplatzierten eine realistische Chance auf den Sprung in die Kreisliga. Und auch die Gruppen-Zweiten dürfen noch hoffen ...

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