Aufstieg zur Dritten Liga: Hinspiele am Mittwochabend


Aus den fünf Regionalligen gibt es keinen Direkt-Aufsteiger in die Dritte Liga. Stattdessen ermitteln sechs Regionalligisten, nämlich die fünf Staffel-Meister sowie der Vizemeister aus dem Südwesten, in drei Aufstiegsspielen ‒ jeweils mit Hin- und Rückspiel ‒ drei Teams, die den Sprung in die dritthöchste Spielklasse Deutschlands schaffen. Am Mittwoch, 27. Mai werden die Aufstiegs-Hinspiele ausgetragen, der Ball rollt dabei jeweils ab 19 Uhr.

Der SV Werder Bremen II, der sich in der Regionalliga Nord mit 67 Punkten die Meisterschaft mit drei Zählern Vorsprung auf den VfL Wolfsburg II und fünf Punkten vor dem Hamburger SV II sicherte (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), empfängt in seinem „Stadion Platz 11“ im Schatten des großen Weser-Stadions den VfL Borussia Mönchengladbach II. Die „Fohlen“ holten in der West-Staffel mit sogar 69 Punkten den Titel und hatten am Ende einen Zähler Vorsprung auf den TSV Alemannia Aachen sowie drei Punkte auf den FC Viktoria Köln. Während im Kader der Mönchengladbacher Profis mit dem gebürtigen Reinbeker Max Kruse ein Ex-Bremer sowie mit André Hahn ein unweit von Bremen aufgewachsener Spieler stehen, gibt es bei der Reserve des Klubs vom Niederrhein keinen Akteur mit einer norddeutschen Vergangenheit. In der Saison 2006/2007, als die Regionalliga noch die dritthöchste Deutsche Spielklasse und zweigleisig war, gab es schon einmal Pflichtspiele zwischen den Zweiten Mannschaften von Bremen und den Borussen. Beide Duelle gewann die U23 des SV Werder: Daheim am 10. September 2006 mit 2:0 und im Mönchengladbacher Grenzlandstadion am 17. März 2007 mit 3:2. Ein U23-Team steigt also definitiv in die Dritte Liga auf ‒ und tauscht damit quasi die Plätze mit Borussia Dortmund II, das als Drittletzter der Dritten Liga in die Regionalliga abstieg. Der VfB Stuttgart II und 1. FSV Mainz 05 II schafften den Klassenerhalt, so dass es auch in der kommenden Saison 2015/2016 drei Zweite Mannschaften in der Dritten Liga geben wird ...

Zwei absolute Traditionsvereine spielen ebenfalls einen Aufsteiger aus, wenn der 1. FC Magdeburg und die Kickers Offenbach die Klingen kreuzen. Der FCM sammelte in der Regionalliga Nordost 60 Punkte aus 28 Partien und lag damit drei Zähler vor dem FSV Zwickau 63. Die Kickers, denen im Sommer 2013 die Drittliga-Lizenz entzogen worden war, peilen im zweiten Anlauf den Wiederaufstieg an. In der Südwest-Staffel holten sie beachtliche 79 Punkte aus 34 Partien und hatten damit satte zehn Zähler Vorsprung auf den Vizemeister 1. FC Saarbrücken. Der FSC, der am Ende vier Punkte vor dem Rang-Dritten SV Elversberg 07 lag, nimmt es nun mit den Würzburger Kickers auf, die in der Regionalliga Bayern als Meister mit 80 Punkten immerhin acht Zähler Vorsprung auf den zweitplatzierten FC Bayern München II hatten. Dies war ein großer Erfolg für Bernd Hollerbach: Der frühere Profi des FC St. Pauli und des Hamburger SV, der seine Trainerkarriere in der Saison 2005/2006 beim VfL 93 Hamburg begann, hatte im Sommer 2014 das Traineramt in seiner Heimatstadt übernommen. Im Würzburger Kader stehen mit Corvin Behrens (einst in der Jugend und Reserve des HSV), Steven Lewerenz /ebenfalls einst beim HSV II, in der Jugend der Rothosen und beim VSG Stapelfeld) sowie Amir Shapourzadeh (einst bei Grün-Weiß Eimsbüttel, Niendorfer TSV, Eimsbütteler TV und HSV II) drei ebenfalls im Norden bekannte Akteure. Für Saarbrücken geht der frühere St. Pauli-Stürmer Felix Luz auf Torejagd.


Aufstiegsspiele der Regionalligisten zur Dritten Liga

Hinspiele am Mittwoch, 27. Mai, 19 Uhr:
SV Werder Bremen II ‒ VfL Borussia Mönchengladbach II
1. FC Saarbrücken ‒ Würzburger Kickers
1. FC Magdeburg ‒ Kickers Offenbach

Rückspiele am Sonntag, 31. Mai, 14 Uhr:
Würzburger Kickers ‒ 1. FC Saarbrücken
Kickers Offenbach ‒ 1. FC Magdeburg
VfL Borussia Mönchengladbach II ‒ SV Werder Bremen II


Der BV Cloppenburg muss der Werder-Reserve die Daumen drücken: Wenn sich die Bremer in den Aufstiegsspielen zur Dritten Liga behaupten, würde Cloppenburg, das die Regionalliga Nord als Drittletzter eigentlich auf einem Abstiegsplatz abschloss, den Klassenerhalt schaffen ‒ weil es in diesem Sommer keinen sportlichen Absteiger aus der Dritten Liga in die Regionalliga Nord gibt. Sollte der finanziell angeschlagene VfL Osnabrück durch einen Lizenz-Entzug zum Zwangsabstieg verdonnert werden, würde Cloppenburg bei einem Aufstieg von Werder II trotzdem Regionalligist bleiben.

 Redaktion
Redaktion Artikel