Landesliga Hammonia: Kein TBS-„Doppelsieg“ in Jenfeld

Für Torwart Abdel Aziz Zakari und TBS Pinneberg ergaben sich bei der Sportgerichtsverhandlung keine zwei zusätzlichen Punkte gegen den SSV Rantzau.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Sollte TBS Pinneberg aufsteigen in die Oberliga Hamburg und der Wandsbeker TSV Concordia dort den Klassenerhalt schaffen, könnten die Kreisstädter in der kommenden Saison einmal um Punkte kämpfen am Bekkamp in Hamburg-Jenfeld. Aktuell taten sie dies innerhalb weniger Tage sogar zweimal, allerdings rund 1,2 Kilometer nordwestlich vom Bekkamp in den Räumlichkeiten des Hamburger Fußball-Verbandes – mit unterschiedlichem Erfolg.

Am Mittwochabend entschied das HFV-Sportgericht nämlich unter dem Vorsitz von Christoph Tittel, den erneuten Protest der Pinneberger gegen die Wertung des 1:1-Unentschiedens beim SSV Rantzau zurückzuweisen; so war zuvor bereits der HFV-Spielausschuss verfahren. Zur Erinnerung: Die TBS-Offiziellen hatten Protest eingelegt, weil SSV-Trainer Marcus Fürstenberg mit Alexander Hollm und Justin Bovenzi am 30. März zwei Akteure eingewechselt hatte, die zuvor beim Kreisliga-Spiel der Rantzauer Reserve mitgewirkt hatten, dessen Abpfiff erst rund 20 Minuten nach dem Anpfiff der Landesliga-Partie erfolgte.

In der Urteilsbegründung heißt es: „Gemäß der höherrangigen Spielordnung, §17 (2) SpO, dürfen Spieler*innen von niedrigeren Mannschaften jederzeit in höheren Mannschaften eingesetzt werden. Die Spieler waren daher spielberechtigt.“ Die TBS-Führung hatte ihren erneuten Protest darauf gestützt, dass es in den HFV-Durchführungsbestimmungen unter Punkt 3.5 zur Festspielregelung wörtlich heißt: „Ein*e Spieler*in darf bei zeitgleich stattfindenden Spielen nur in einer Mannschaft spielen.“ Gegen die am Mittwochabend vom HFV-Sportgericht getroffene Entscheidung ist eine Berufung vor dem HFV-Verbandsgericht zulässig.

Jenes Verbandsgericht hatte zuvor die Anträge der Pinneberger auf eine Verkürzung der Sperre gegen das inzwischen ehemalige TBS-Vorstandsmitglied, das mit seinen körperlichen Attacken am 16. März den Abbruch der Landesliga-Partie beim FC Union Tornesch ausgelöst hatte, und eine Aussetzung des Drei-Punkte-Abzugs zur Bewährung abgelehnt. Aber zur Überraschung nahezu aller Beteiligten hatte es dem dritten TBS-Antrag auf eine Neuansetzung der Partie in Tornesch, die das HFV-Sportgericht mit 2:0 und damit so, wie sie zum Zeitpunkt ihres Abbruchs nach 86 Minuten stand, gewertet hatte, stattgegeben.

Der HFV-Spielausschuss setzte die Begegnung des 24. Spieltages der Landesliga Hammonia bereits für Sonntag, 4. Mai, 15 Uhr im „Torneum“ neu an. Somit gab es für TBS Pinneberg in Jenfeld keinen Doppelsieg, aber zumindest einen (diskutablen) Teilerfolg. Vor dem am Ostermontag, 21. April, anstehenden Topspiel zwischen TBS und dem FK Nikola Tesla liegen die Pinneberger damit als Spitzenreiter der Hammonia-Staffel weiterhin einen Zähler vor dem zweitplatzierten „Teslanern“ und deren sechs vor dem Rang-Dritten SV Rugenbergen.

(Johannes Speckner)

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