Am gestrigen Sonnabend feierte der Harburger SC mit einem 2:0 gegen den VfL Hammonia seinen vierten Sieg in Folge und verteidigte die Tabellenführung in der Bezirksliga Süd. Benjamin Holst (3.) und Marcin Wojcik (8.) brachten den HSC dabei bereits früh auf die Siegerstraße – zur Verärgerung der Gäste, die erst kurz vor dem Anpfiff am Rabenstein eingetroffen waren.
Hammonias Torwart Hasan Biyikli erklärte gegenüber SportNord:
„Wegen dem Triathlon waren am Sonnabend in Hamburg viele Straßen gesperrt. Wir haben uns in Eimsbüttel beziehungsweise Sternschanze rechtzeitig auf den Weg gemacht, sind dann aber noch im Elbtunnel in einen Stau geraten. Deshalb haben wir beim HSC angerufen und Bescheid gesagt, dass wir möglicherweise etwas später kommen würden. Um 14.52 Uhr, also acht Minuten vor dem Spielbeginn, sind wir schließlich am Rabenstein eingetroffen.
Wir haben dann Schiedsrichter Brian Averhoff höflich gebeten, er möge uns bitte noch zusätzliche zehn Minuten gewähren, damit wir uns warmmachen können – doch der junge Referee entgegnete, er müsse die Partie pünktlich anpfeifen. Darüber waren wir sehr verärgert – ich als Torhüter habe so vor dem Apfiff nicht einmal zwei Schüsse aufs Tor bekommen, und wir konnten uns überhaupt nicht richtig aufwärmen, weshalb zwei Spieler auch schnell Krämpfe bekommen haben.
Weil sich nicht alle Spieler pünktlich umziehen konnten, mussten wir dann sogar in Unterzahl beginnen. Nach acht Minuten lagen wir schon mit 0:2 zurück – erst dann haben wir uns gefunden und nichts mehr zugelassen. Natürlich hat nicht der Schiedsrichter die Tore geschossen – aber es ist mir unverständlich, dass er uns nicht zehn Minuten zum Warmmachen zugestanden hat, denn wir haben keinen Freizeitliga-Kick, sondern ein Bezirksliga-Spiel ausgetragen.
Da es durch einen verspäteten Anpfiff auch keine Probleme mit der Dunkelheit gegeben hätte, ist mir die ablehnende Haltung des Unparteiischen unbegreiflich. Ich bin selbst Schiedsrichter und wäre so einer Bitte auf jeden Fall nachgekommen. Und ich erinnere mich, dass wir in der Vergangenheit einmal bei einem Gastspiel beim SV Sarajevo auf Anweisung des Unparteiischen sogar eine Viertelstunde gewartet haben, weil nicht genügend gegnerische Akteure vor Ort waren.
Wir erinnern uns in diesem Zusammenhang auch an die Partie zwischen dem SV Wilhelmsburg II und SV West-Eimsbüttel, die im vergangenen Jahr nach einem ähnlichen Problem aufgrund des Einspruches der West-Eimsbütteler wiederholt wurde (siehe unten verlinkten Bericht, Anmerkung der Redaktion). Nun überlegen wir, ebenfalls Einspruch gegen die Wertung des Spiels einzulegen – aber darüber muss ich mich noch mit unserem Präsidenten Peter Kampf unterhalten!“
In den Durchführungsbestimmungen des Hamburger Fußball-Verbandes heißt es unter Punkt 5.21. Verspätetes Antreten:
„Tritt bei Spielbeginn eine Mannschaft mit weniger als unter Punkt 4.1. DBest Spielern (bei 11er-Mannschaften sind mindestens sieben Spieler Pflicht, Anmerkung der Redaktion) an, hat der Schiedsrichter eine Wartezeit von 15 Minuten einzuhalten. Soweit nach Ablauf der Wartezeit nicht die Mindestanzahl der Spieler, wie unter Punkt 4.1. DBest (Mindestanzahl sind sieben Spieler), antreten, wird das Spiel nicht aufgenommen. Diese Wartezeit ist zwingend vorgeschrieben.“