
(Foto-Credit: Johannes Speckner)
Sah es am Freitagnachmittag zunächst so aus, als müsste die SV Blankenese ihr Heimspiel auf den Kunstrasen an der Simrockstraße verlegen, waren die Verantwortlichen sehr froh, dass letztlich doch auf ihrem angestammten Rasenplatz am Sülldorfer Kirchenweg der Ball rollen konnte. War die vorherige 0:1-Heimpleite gegen den FC Union Tornesch III noch mit dem Umzug auf das künstliche Grün erklärt worden, so hatten die Blankeneser nun auch auf Rasen überraschend gegen den FC Roland Wedel mit 2:3 das Nachsehen, was jahresübergreifend die dritte Liga-Heimniederlage in Folge bedeutete.
Dass der Rang-Dritte gegen den Tabellen-Zwölften spielte, war zu keiner Zeit zu sehen. „Wir haben eine gute Leistung gezeigt und dem Gegner ein offenes Duell geliefert“, betonte Roland-Trainer Andre Kordts. Spielte sich das Geschehen zunächst überwiegend im Mittelfeld ab, brachte Jan Ole Holst die Hausherren nach einer halben Stunde in Führung, wobei er einen Abwehrfehler der Gäste nutzte. Die Wedeler kamen aber durch einen von Constantin Weiß verwandelten Elfmeter schnell zum Ausgleich (35. Minute) und Kordts urteilte: „Eigentlich hätten wir zur Pause schon führen müssen.“
Nach einer guten Stunde war es dann soweit und Youssef Mohamed brachte das Roland-Team in Front (67.). Die Blankeneser, deren Verantwortliche kurz vor der Partie die Verpflichtung von Marc Zippel als Liga-Manager vermeldet hatten, erhöhten daraufhin den Druck. Nach dem 2:2-Ausgleich von Maximilian Walter (83.) rechneten viele Zuschauer damit, dass die SVB-Kicker das Ergebnis so, wie eine Woche zuvor bei den Sportfreunden Holm, als dem 4:4-Ausgleich in der 90. Minute der 5:4-Siegtreffer in der Nachspielzeitz folgte, noch komplett zu ihren Gunsten drehen würden. Doch stattdessen bewies Kordts ein gutes Händchen, als er in der 87. Minute Daniel Höfer einwechselte – denn der „Joker“ stach prompt und sorgte für den 3:2-Sieg der Gäste (91.).
„Unter dem Strich war es ein verdienter Sieg“, urteilte Kordts, der am Sonntag auf die Jahnhöhe fuhr und sah, wie sein Ex-Klub Sportfreunde Holm ein 4:4-Unentschieden beim Harburger TB II erreichte. Dadurch liegen die Roländer nun als Rang-Elfter fünf Punkte vor den Sportfreunden, die als Tabellen-14. den ersten Regelabstiegsplatz innehaben. „Dass es für uns tabellarisch so eng werden würde, hatte ich nicht erwartet“, gestand Kordts, der im Rahmen eines nach dem Bezirksliga-Abstieg 2022 aufgestellten Drei-Jahres-Plans eigentlich einen Mittelfeld-Platz angepeilt hatte.
(Johannes Speckner)