Landesliga Hammonia: Kummerfeld ohne Werner von Bastian

Im Herbst 2022 half Werner von Bastian nach Nils Hachmanns Ausscheiden kurzzeitig noch einmal an der Seitenlinie aus., Nun hat er den Kummerfelder SV selbst verlassen.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Ganz oder gar nicht, ist das Motto von Werner von Bastian – halbe Sachen sind nichts für ihn. Als die Fußball-Abteilungsleitung des Kummerfelder SV um Tim Finnern und Stefan Krohn ihm in der vergangenen Woche mitteilte, dass die Gespräche mit potenziellen Neuzugängen zukünftig zum Aufgabengebiet des Trainer-Quintetts zählen würden, entgegnete von Bastian trocken: „Dann braucht ihr mich ja nicht mehr.“ Obwohl die KSV-Verantwortlichen anschließend versucht hätten, ihn „von einem Verbleib im Verein zu überzeugen“, erklärte von Bastian nun seinen sofortigen Rücktritt vom Posten des Sportlichen Leiters des Klubs aus dem Kreis Pinneberg.

„Ich bin nun seit 40 Jahren als Trainer beziehungswiese Funktionär tätig und kenne aus dieser Zeit unzählige Spieler – viele ältere, die inzwischen im Alt-Herren-Bereich angekommen sind, aber auch zahlreiche jüngere Akteure“, begründete von Bastian, weshalb die Akquise von Neuzugängen seine „größte Stärke“ sei. Insofern fühlte er sich wohl ein bisschen wie kastriert, als Finnern nun verkündete, dass es zukünftig an Philipp Obloch, Stefan Fleischanderl und Christian Mädge, die die erste KSV-Mannschaft (Landesliga Hammonia) trainieren, sowie Michael Kälberloh und Andree Otto bei der Reserve (Kreisliga 1) sei, selbst Spieler anzusprechen.

„Ich frage mich, welche Aufgaben ich dann noch hätte ausüben sollen“, so von Bastian, der klarstellte: „Ich sehe in mir nicht den ‚netten Onkel‘, der die Schiedsrichter und die Gäste-Teams begrüßt.“ Zumindest bis zum Saisonende zu bleiben – dies soll der ausdrückliche Wunsch von Obloch gewesen sein –, kam für den 69-Jährigen nicht infrage: „Das wäre insofern nicht sinnvoll, weil ja jetzt die kommende Spielzeit geplant wird. Dafür möchte die Abteilungsleitung etwas Neues ausprobieren und hat mich weggelobt – deshalb räume ich jetzt auch sofort das Feld.“

Nachdem er über Jahrzehnte bei seinem Heimatverein Blau-Weiß 96 Schenefeld als Jugend- und Herren-Trainer gearbeitet sowie in der Saison 2010/2011 den TuS Germania Schnelsen II betreut hatte, war von Bastian im April 2013 als Coach und Nachfolger von Ingo Jopp in Kummerfeld eingestiegen. In der Saison 2015/2016 führte er die KSV-Kicker als Kreisliga-Vizemeister zum Wiederaufstieg in die Bezirksliga West, wo er in der Serie 2016/2017 ein Trainerteam bildete mit Benjamin Kälberloh. Seit dem Sommer 2017 fungierte von Bastian als Sportchef und stellte klar: „Natürlich habe ich in meiner Zeit in Kummerfeld auch Fehler gemacht, aber die Arbeit für den Verein hat mir immer sehr große Freude bereitet.“

Er würde dem Klub „verbunden bleiben“ und weiterhin Spiele am Ossenpadd als Zuschauer besuchen, so von Bastian, der aktuell in Schenefeld lebt und verriet: „Ich bin auch schon länger auf der Suche nach einem Baugrundstück in Kummerfeld – und mein Wunsch, dorthin zu ziehen, bleibt definitiv bestehen.“ Den Bau des Kummerfelder Kunstrasenplatzes hielt von Bastian in zahlreichen Bildern fest, aus denen er nun ein Fotobuch bastelte und es dem KSV-Vorsitzenden Wolfgang Stender zum Abschied schenkte. „Zum Gesamtvorstand pflege ich weiterhin ein gutes Verhältnis“, versicherte von Bastian abschließend. Umstimmen ließ er sich aber auch von Stender nicht – schließlich geht es nur ganz oder gar nicht ...

(Johannes Speckner)

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