
Holstein Kiel fuhr bereits am Freitagabend im Derby beim Hamburger SV II enen 1:0-Sieg ein. Das goldene Tor im Norderstedter Edmund-Plambeck-Stadion erzielte Mittelfeldmann Tim Siedschlag (34.). Am Dienstag, 23. August, steht zum Abschluss des dritten Spieltages der Regionalliga Nord der zweite Vergleich zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein an: Der VfB Lübeck empfängt um 19 Uhr an der Lohmühle den Neuling FC St. Pauli II.
Das Team von St. Pauli-Trainer Jörn Großkopf hatte im Sommer 2011 als souveräner Meister der Oberliga Hamburg den sofortigen Wiederaufstieg in die Regionalliga Nord geschafft. In der Saison 2009/2010 hatte sie es schon einmal mit dem VfB zu tun bekommen und dabei am 30. März 2010 an der Lohmühle mit einem 0:0-Unentschieden einen Punkt entführt. Am 28. August 2009 hatte der VfB das Hinspiel in Hamburg mit 3:1 gewonnen; Rolf Martin Landerl (20., 90.) und Bastian Henning (89.) stellten den VfB-Sieg allerdings erst spät sicher, nachdem Jan-Philipp Kalla für St. Pauli zwischenzeitlich ausgeglichen hatte (85.). Zuvor hatten die Lübecker und die Zweite Mannschaft von St. Pauli bereits in der Saison 1999/2000 die Klingen gekreuzt – jeweils mit dem besseren Ergebnis für den Gastgeber: St. Pauli II triumphierte daheim mit 3:1, der VfB mit 2:1. Schon deutlich öfter trafen die Lübecker auf die Erste Mannschaft von St. Pauli – und weisen hier, nach bisher 17 Pflichtspielen, immerhin eine ausgeglichene Bilanz auf. Jeweils sieben Siegen (zuletzt 1:0 am 12. August 2006 daheim) und stehen sieben Niederlagen (zuletzt 0:2 am 17. Februar 2007 am Millerntor) sowie drei Unentschieden (zuletzt am 13. August 2005 in Hamburg mit 1:1) gegenüber. An der heimischen Lohmühle gewann der VfB sogar fünf von acht Spielen und musste, neben einem Remis (am 19. Januar 1964 mit 2:2), erst zwei Heimniederlagen (am 6. September 1964 mit 1:4 sowie am 28. August 1960 mit 0:2) hinnehmen.
Aber zurück zum aktuellen Geschehen: Die St. Pauli-Reserve verlor ihr bisher einziges Regionalliga-Saisonspiel beim SV Wilhelmshaven 92 am 6. August mit 2:3. Die Elf von VfB-Coach Peter Schubert holte dagegen aus zwei Partien immerhin vier von sechs möglichen Punkten. Den größten Anteil daran hatte Torjäger Deniz Kadah, der sowohl beim 3:3-Unentschieden gegen den VFC Plauen als auch beim 5:3-Sieg beim FC Energie Cottbus II jeweils dreimal (!) traf. Damit ist der 25-Jährige mit insgesamt sechs Treffern natürlich auf Platz eins der Torjägerliste der Regionalliga Nord – ob er nun gegen St. Pauli II erneut zuschlagen wird? Ganz besonders motiviert zu Werke gehen dürfte allerdings auch Kadahs Sturmpartner Ermir Zekiri. Der mittlerweile 22-Jährige durchlief, nachdem er vom ESV Einigkeit Wilhelmsburg zu St. Pauli gewechselt war, sämtliche Jugend-Teams des Kiez-Klubs und kam von 2008 bis 2010 in der Zweiten Herren-Mannschaft zum Einsatz. Der Sprung in die Erste Mannschaft blieb Zekiri allerdings verwahrt und nach 28 Regionalliga-Spielen (zwei Tore) und 33 Oberliga-Einsätzen (23 Treffer) wechselte Zekiri im Sommer 2010 an die Lohmühle. Für den VfB kam er bisher auf 24 Regionalliga-Einsätze (vier Tore). Mit Mittelfeldmann Vasilis Vallianos (22) wechselte erst in der vergangenen Woche ein weiterer Spieler von St. Pauli II zum VfB. Angreifer Dominic Ulaga, ebenfalls ein gebürtiger Hamburger und bis 2010 noch für den SV Wilhelmsburg am Ball, spielt dagegen in Schuberts Planungen keine Rolle und kickt nur für die VFB-Reserve in der Schleswig-Holstein-Liga ...
(JSp)