
Einen kuriosen Spielabbruch gab es am Sonnabend in der A-Kreisklasse 4. Die Partie des FC Hamburg (neunter Platz, sechs Punkte) gegen den Glashütter SV II (vierter Rang, neun Zähler) wurde beim Stand von 1:0 in der Pause von Schiedsrichter Torsten Rauchhaupt (vom SC Alstertal-Langenhorn) abgebrochen. Der Grund dafür: Es war aufgefallen, dass beim FCH-Team ein Akteur mitwirkte, der nicht auf dem Spielberichtsbogen stand, unmittelbar zuvor aber auf dem Hermann-Löns-Kunstrasenplatz am Schlehdornweg schon für die Zweiten Herren des FCH in der B-Kreisklasse 3 beim 2:1-Sieg gegen den Moorreger SV II (auch hier fungierte Rauchhaupt als Unparteiischer) mitgewirkt hatte.
Andre Menzel, Trainer der GSV-Reserve, erklärte dazu auf Nachfrage von SportNord:
„Unser Betreuer kontrolliert pro Forma immer einmal auf dem Spielberichtsbogen, welche Akteure unser Gegner einsetzt. Dabei fiel ihm dieses Mal auf, dass beim FC Hamburg ein Spieler mitwirkt, der nicht auf dem Spielberichtsbogen stand, unmittelbar zuvor aber schon für die Zweite Mannschaft seines Vereins – bei dieser Partie weilten wir unter den Zuschauern – am Ball gewesen und somit eigentlich nicht spielberechtigt war. Die FCH-Verantwortlichen haben auch unumwunden zugegeben, dass ihnen dort ein Fehler unterlaufen ist und der Akteur nicht im Spielbericht aufgeführt wurde. Vermutlich war es ein Versehen.
Der Schiedsrichter fragte uns daraufhin, ob wir weiterspielen wollen. Wir haben gesagt, dass wir die Partie unter Protest fortsetzen und für den Fall, dass wir sportlich nicht gewinnen, einen Einspruch gegen die Spielwertung einlegen würden. Das ergab für den Referee aber keinen Sinn und letztlich haben die Verantwortlichen des FC Hamburg dann erklärt, dass wir die Begegnung vorzeitig beenden sollen. Sie waren etwas stinkig, weil wir nicht gesagt haben, dass wir abbrechen wollen. Aber da wollten wir nichts riskieren – nicht, dass wir am Ende wegen eines schuldhaft verursachten Spielabbruchs zum 0:3-Verlierer erklärt werden ...
Die Partie selbst war total fair. Meine Mannschaft hat sogar auf ein Tor, das uns der Schiedsrichter bereits gegeben hatte, verzichtet, weil einige unserer Spieler der Meinung waren, dass es wohl aus einer Abseitsposition heraus erzielt worden war. Wir gehen davon aus, dass der Hamburger Fußball-Verband uns nun zum 3:0-Sieger erklären wird“