Fast 44 Wochen zogen ins Land, ehe der FC Elmshorn nach dem 3:1-Erfolg, den er am 14. Oktober 2018 noch in der Landesliga Hammonia beim SC Alstertal-Langenhorn gefeiert hatte, wieder ein Pflichtspiel gewann. Am vergangenen Freitagabend schlugen die Krückaustädter im Rahmen des vierten Spieltages der Bezirksliga West den Heidgrabener SV mit 4:1. Bevor die Elmshorner nun am Sonntag, 25. August beim FC Roland Wedel gastieren, nahm sich Uwe Wölm, Sportlicher Leiter der FCE-Kicker, Zeit für ein Interview ...
SportNord: Wie groß war die Erleichterung, als am vergangenen Freitagabend mit einem 4:1 gegen den Heidgrabener SV der erste Saisonsieg perfekt war?
Uwe Wölm: „Ehrlich gesagt schon sehr groß – es war ein gutes Gefühl. Wir wussten, dass irgendwann der Knoten platzen muss bei unseren Jungs, und gegen die Heidgrabener war es dann endlich soweit. Intern sind wir ruhig geblieben: Solange der August nicht rum ist, hatten wir uns vorgenommen, die Füße stillzuhalten. Wir wussten, dass irgendwann die Zeit kommen wird, in der wir die dritte Luft für die Schlussphase eines Spiels haben und unseren Vorsprung über die Zeit bringen können.“
SportNord: Ihre Mannschaft ist fast 44 Wochen ohne Pflichtspiel-Sieg geblieben. Haben Sie eine so lange Durststrecke schon einmal erlebt?
Wölm: „Nein, das war wirklich eine irre lange Zeit. So etwas habe ich zuvor noch nie miterlebt und ich hoffe, es auch nie wieder ertragen zu müssen. Den Spielern und uns als Verantwortlichen hat der Erfolg gegen Heidgraben sehr gutgetan. Und es war insofern der perfekte Moment, als dass die Spieler schon vor der Partie beschlossen hatten, anschließend einen Mannschaftsabend durchzuführen. Sie haben bis nach Mitternacht zusammengesessen und gefeiert – das passte richtig gut.“
SportNord: Wie sehr wurmt es Sie rückblickend, dass sowohl beim SC Sternschanze II als auch beim Hetlinger MTV jeweils ein 3:1-Vorsprung noch verspielt wurde?
Wölm: „In beiden Spielen ist uns am Ende die Luft ausgegangen. Wir wussten aber, dass unser auf vielen Positionen neu zusammengestelltes Team einfach noch Zeit benötigt. Auch jetzt sind wir meiner Meinung nach erst bei 80, 90 Prozent. Aber wir sind guter Dinge, dass wir bald unser volles Leistungsvermögen ausschöpfen können.“
SportNord: War der Sieg gegen Heidgraben aus Ihrer Sicht verdient?
Wölm: „Ich habe es so gesehen, dass wir im Endeffekt zurecht gewonnen haben, ja. In der ersten Halbzeit waren die Heidgrabener noch ebenbürtig, aber über 90 Minuten gesehen haben wir uns verdientermaßen behauptet. Was mir sehr gut gefallen hat, war, dass wir eine sehr große Ruhe in unserer Mannschaft hatten: Da wurde nicht gemeckert oder kritisiert, sondern unsere Spieler haben sich gegenseitig unterstützt und immer wieder positiv motiviert. So soll es sein und das hat aus meiner Sicht zum Erfolg entscheidend beigetragen.“
SportNord: Alles andere als ruhig war es zuletzt um Ihren Stürmer Hasan Mercan, der gegen Kummerfeld die Gelb-Rote Karte kassierte und anschließend vom Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes für sechs Partien gesperrt wurde. Wie beurteilen Sie dieses Thema?
Wölm: „Mercan bereitet uns Sorgen, denn er schien zuletzt mit sich selbst unzufrieden zu sein. Das hat sich auch auf sein Spiel ausgewirkt und auch viel Hektik auf den Platz gebracht. Dies zu ergründen, ist eine der Aufgaben, die noch vor uns liegen. Unbestritten ist, dass Mercan Fußball spielen und Tore schießen kann. Die Sperre wurde vom HFV-Sportgericht verhängt, weil er nach dem Kummerfeld-Spiel den Platz noch einmal betreten und dem einen Schiedsrichter-Assistenten die Hand gegeben, dem anderen Assistenten und dem Referee aber den Handschlag verweigert hat. Außerdem hieß es in der Urteilsbegründung, dass er den Unparteiischen ‚an der Schulter berührt‘ habe. Wir haben zunächst überlegt, Einspruch gegen die Sechs-Spiele-Sperre einzulegen, weil wir finden, dass sie unverhältnismäßig lang ist, haben das Urteil dann aber doch akzeptiert.“