Bezirksliga West: Egenbüttel mit verdientem Erfolg


Immer mehr zu „Fremdgehern“ werden die Spieler des SC Egenbüttel. Mit einem 3:0 beim Heidgrabener SV gewannen sie am Sonntag auch ihren inklusive Lotto-Pokal vierten Auswärts-Auftritt in dieser Saison. Dagegen hatten sie ihre bisher einzige Heim-Partie am 2. August gegen den Hetlinger MTV mit 0:1 verloren. Bedauerlich war, dass beiden Teams am Sonntag im Bezirksliga-West-Duell zahlreiche Akteure fehlten: Den Egenbüttelern fehlten acht potentielle Stammkräfte; HSV-Coach Ove Hinrichsen musste ebenfalls auf starke Kicker, darunter die drei Top-Stürmer Tobias Brandt und Philippe Schümann (beide verletzt) sowie Dennis Lebedinski (Urlaub), verzichten.

Auf dem Rasenplatz an der Uetersener Straße hatten die Gäste von Beginn an Vorteile. Trotzdem wären in der 28. Minute beinahe die Hausherren in Führung gegangen: Serge Haag gab aus 25 Metern einen satten Schuss ab, den SCE-Keeper Marcel Ahrendt aber soeben noch an die Latte lenkte. Von dort sprang der Ball hoch nach oben und kam erst wieder in eine erreichbare Höhe, als Ahrendt, der nach seiner Parade zunächst zu Boden gegangen war, schon wieder stand und vor dem nachsetzenden Martin Schwabe, einem Ex-Egenbütteler, klären konnte. Nach diesem Aluminiumtreffer waren die Heidgrabener dann aber auch mehrmals im Glück, denn die Gäste schnupperten schon vor der Pause wiederholt am Führungstreffer. So rettete HSV-Torwart Krystof Barth bei einem Konter und einer Linksflanke von Max Gerckens gut vor Marco Müller (33.), ehe Gerckens selbst nach perfekter Vorarbeit von Maik Martin von der rechten Seite aus Nahdistanz über die Latte zielte (36.). Dann scheiterte Gerckens, als er von halbrechts das lange Eck anvisierte, an einer guten Fußabwehr von Barth (36.). Hinrichsen gab zu: „Wir hätten uns nicht beschweren können, wenn wir da in Rückstand geraten wären.“

Nach dem Seitenwechsel hatten die Egenbütteler weiterhin klare Vorteile, ehe die Heim-Elf quasi aus dem Nichts zum zweiten Mal die Torumrandung traf: Philip Römhild visierte aus zehn Metern den kurzen Pfosten an (61.). „Wenn wir in dieser Situation in Führung gegangen wären, wäre das zwar nicht verdient gewesen, hätte der Partie aber sehr wahrscheinlich einen anderen Verlauf gegeben“, sinnierte Hinrichsen. Im direkten Gegenzug trafen stattdessen die Gäste: Michael Gehrmann, der in diesem Sommer am Rellinger Moorweg aus dem A-Jugend-U18-Oberliga-Team in den Liga-Kader befördert worden war, ließ mehrere Heidgrabener aussteigen und zog dann ab – der Ball wäre knapp am Ziel vorbei gegangen, doch HSV-Verteidiger Tobias Burk, der sein Gehäuse verteidigen wollte, lief in seine Flugbahn und lenkte ihn mit seinem Oberschenkel so ab, dass er zum 0:1 im Netz zappelte. „Das war Pech“, so Hinrichsen, der Burk „definitiv keinen Vorwurf“ machte.

Die Heidgrabener versuchten in der Folge, nach vorne zu spielen, leisteten sich dann aber in der Vorwärtsbewegung einen folgenschweren Ballverlust: SCE-Akteur Jannik Martens, der das Spielgerät erobert hatte, fand mit einem Schnittstellenpass Gerckens, der an Barth vorbeizog und einschob (79.). In der Schlussminute fiel sogar noch das 0:3, als Gerckens, der möglicherweise im Abseits stand, mit einem Querpass Christian Tews bediente und der „Joker“, der erst elf Zeigerumdrehungen zuvor in die Partie gekommen war, traf. „Am Ende haben wir verdient, aber um ein Tor zu hoch verloren“, urteilte Hinrichsen. Derweil kann den SCE-Trainern Sven Hamann und Jörg Repenning zu den starken Talenten, die sie aus dem eigenen Nachwuchs dazu bekamen, nur gratuliert werden.

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