Torlinien-Technologie in der Kreisliga? „Brauche ich nicht“, entgegnete Schiedsrichter-Assistent Alexander Hollm (vom TuS Hemdingen-Bilsen), der „mit gutem Auge“ sah, dass der Ball die Torlinie „ungefähr einen halben Meter überschritten hatte“ (Foto rechts). Der Protest der Spieler des SV Rugenbergen II hielt sich in Grenzen und der Heidgrabener SV II führte mit 1:0. Die SVR-Reserve drehte das Ergebnis aber noch zu einem 2:1-Sieg und untermauerte ihren dritten Tabellenplatz in der Kreisliga 8.
Die Heidgrabener, die schon ihre beiden vorherigen Spiele beim 1. FC Quickborn II (2:3) und beim Kummerfelder SV II (3:4/SportNord berichtete) knapp verloren hatten, litten unter arger Personalnot. Insofern nannte es HSV-Co-Trainer Ingo Höhns „sehr beachtlich“, dass sich seine Schützlinge „trotzdem nicht nur hinten reinstellten, sondern ein schönes Spiel aufzogen“. Als Ben Dieckmann von links nach innen marschierte und dann einen satten Schuss abgab, ging der Ball nur knapp über die Latte (30. Minute). Noch näher kam einem Torerfolg auf der Gegenseite Gäste-Akteur Ricardo Barreto, der aus 22 Metern die Oberkante des Querbalkens traf (32.). Kurz darauf kam die eingangs umschriebene Szene: Nach einem Eckstoß von der rechten Seite gewann Yannik Ersahin, der als eigentlicher Torwart 90 Minuten im Feld durchspielte, den Luftkampf gegen Dennis Bäthke; sein Kopfball prallte von SVR-Keeper Tim Boltersdorf an den Oberkörper von Schwadtke und von dort, wie eingangs beschrieben, wohl hinter die Linie.
Nach einer Stunde glichen die Gäste aus: Tim Hamer wollte eigentlich eine Flanke schlagen, die dann aber plötzlich zum Torschuss wurde und in das lange Eck flog. Auch in der Folge hatten die favorisierten Bönningstedter große Probleme auf dem vergleichsweise kurzen Heidgrabener Kunstrasenplatz. Doch in der Schlussminute köpfte Lennart Eismann eine Flanke zum 1:2-Endstand ein. „Schade, dass unser großer Kampf nicht wenigstens mit einem Punkt belohnt worden ist“, haderte Höhns, der die erste Heimniederlage in dieser Saison „sehr, sehr bitter“ nannte. Schon in der vergangenen Saison hatten die Bönningstedter, die aktuell ihren dritten Auswärtssieg in Folge feierten, beide Reserve-Duelle mit dem „kleinen HSV“ gewonnen, nämlich mit 1:0 in der Fremde und mit 3:1 daheim – damals aber noch in der Kreisliga 7.
