
(Foto-Credit: Johannes Speckner)
Da Dirk Förster selbst seit 36 Jahren und neuerdings auch sein Sohn Björn als Schiedsrichter aktiv ist, ist er relativ „unverdächtig“, wenn es darum geht, Unparteiische bewusst dastehen zu lassen. In seiner Funktion als Geschäftsführer des SC Egenbüttel betonte der 53-Jährige jedoch: „Meiner Meinung nach hat Schiedsrichter Michael Wischer nicht alle Mittel zur Spielfortsetzung ausgeschöpft – deshalb müsste die Partie neu angesetzt werden.“
Die Rede ist von der Begegnung des dritten Spieltages der Bezirksliga West zwischen den Egenbüttelern und dem HFC Falke, die Wischer am vergangenen Freitagabend beim Stand von 1:0 (Tor: Collin Haist/82. Minute) abgebrochen hatte, als die fünfte Minute der Nachspielzeit lief. „Wenn Wischer der Meinung war, das Spiel zu dieser Zeit noch nicht regulär beenden zu können, hätte er es unterbrechen müssen, um uns die Chance zu geben, unsere Fans zur Ruhe zu bringen.“ Dem Vernehmen nach soll sich Schiedsrichter-Assistent Arnold Jensen (SV Lieth), hinter dem die SCE-Anhänger standen, von ihnen beleidigt gefühlt haben.
Die Egenbütteler Sympathisanten selbst hatten zu Beginn der Partie erklärt, dass sie sich „freuen würden, dass der Gegner auch ein paar Zuschauer mitgebracht hat, die für Stimmung sorgen“. Vereinzelt im Internet aufkommende Gerüchte, die SCE-Fans hätten möglicherweise einen Falke-Akteur rassistisch beleidigt, dementierte Dirk Förster energisch: „Wir haben in der Folge des Abbruchs die beiden dunkelheutigen Spieler des Gegners gefragt, ob sie beleidigt worden seien. Beide versicherten uns, dass nichts vorgefallen sei.“
Überhaupt habe es laut Dirk Förster zwischen den SCE-Anhängern und dem HFC Falke „kaum Berührungspunkte gegeben“, da die Fans „in erster Linie unsere Mannschaft positiv unterstützt und angefeuert“ hätten. Lediglich einmal habe es einen Disput zwischen Falke-Akteur Johann Moukoko und den Zuschauern gegeben, als es um die Ausführung eines Einwurfs ging. „Aber das war ungefähr in der 75. Minute.“ SCE-Coach Jörg Repenning beteuerte gegenüber SportNord, dass „nichts vorgefallen“ sei, er sich aber zu der Thematik „nicht weiter äußern“ wolle.
Zu der Verhandlung vor dem Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes wird der SC Egenbüttel laut Dirk Förster mit einem Rechtsanwalt erscheinen.
(Johannes Speckner)