
Wer folgt auf Hansi Flick, sollte die nächste EM ein weiterer Flop werden? Von 2006 bis 2021 war Joachim Löw der Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaft. Mit ihm erreichte das Team das Finale der EURO 2008, den dritten Platz bei der WM 2010 und natürlich den fulminanten Sieg bei der WM 2014 in Brasilien, wo es unter anderem auch zum legendären 7:1 gegen Brasilien kam. Nachfolger Hansi Flick übernahm 2021 und konnte bisher noch keinen echten Erfolg vorweisen, denn bei der WM 2022 schied Deutschland bereits in der Vorrunde aus. Doch wer wird irgendwann auf Hansi Flick folgen? Oft fällt der Name Jürgen Klopp. Letzten Monat erzählte er immerhin, dass der Job des Bundestrainers für ihn eine große Ehre wäre. Im Moment steht er jedoch voll und ganz im Dienste des FC Liverpools, wie er betonte. Bis 2026 läuft sein Vertrag noch, was er danach machen möchte, ließ er offen. Viele Fans würden Jürgen Klopp sicherlich mit einem absoluten Neustart in Verbindung bringen, der Leidenschaft und Kampfgeist mitbringt - etwas, das viele Fans in der jetzigen Nationalmannschaft vermissen.
Dass es mit der Nationalelf im Moment nicht gut läuft, ist kein Geheimnis. Vorrundenaus bei der WM 2018 und WM 2022 und lediglich das Erreichen des Achtelfinales bei der EM 2020 sind bezeichnend für das aktuelle Auftreten. Als Hansi Flick nach Joachim Löw übernahm, waren die Hoffnungen groß, dass ein fundamentaler Wechsel stattfindet. Diese Hoffnungen wurden allerdings enttäuscht, als Deutschland im ersten Gruppenspiel mit 1:2 gegen Japan verlor und gegen Spanien im zweiten Spiel lediglich ein Unentschieden erkämpfte. Selbst der Sieg im letzten Gruppenspiel gegen Costa Rica reichte nicht mehr und das Turnier musste vorzeitig verlassen werden. Mit Jürgen Klopp wird die Hoffnung verbunden, die Nationalelf zu alter Stärke zu führen, so wie er es auch mit dem FC Liverpool geschafft hat.
Vorrundenaus auch bei den Frauen
Doch nicht nur bei den Männern läuft es im Moment nicht rund, sondern auch die Frauennationalmannschaft ist frühzeitig bei der WM 2023 in Australien und Neuseeland gescheitert. Nach dem Unentschieden gegen Südkorea im letzten Spiel und der unglücklichen Niederlage in letzter Sekunde gegen Kolumbien hieß es auch für die Fußballfrauen, sich auf den Heimweg zu begeben. Besonders bitter: die Frauennationalmannschaft war eigentlich ein Favorit bei der diesjährigen WM. Auch das allgemeine Interesse an Frauenfußball in Deutschland ist in den letzten zwei Jahren von 51 % auf 67 % gestiegen, wie ExpressVPN berichtet. Ein Weiterkommen in der Gruppenphase und weitere Spiele gegen Top-Gegner hätten dem Image sicherlich nicht geschadet und für noch mehr Interesse und mediale Aufmerksamkeit gesorgt. Denn: leider ging es vor der Weltmeisterschaft oft nicht um den Frauenfußball an sich, sondern eher um den Streit um die Übertragungsrechte zwischen der FIFA und den öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF. Zur Erinnerung, die FIFA verlangte 10 Mio. Euro während ARD und ZDF lediglich 5 Mio. Euro boten. Daher drohte ein Blackout zur WM, was für viele heiße Diskussionen gesorgt hat, an denen sogar Spitzenpolitikerinnen beteiligt waren
Wie geht es weiter?
Schon im nächsten Jahr findet die Europameisterschaft der Männer statt, welche ausgerechnet in Deutschland ausgetragen wird. Ein weiteres Vorrundenaus in Folge im Heimatland wäre für die Fans nicht vermittelbar und für den DFB eine absolute Blamage. Auch Hansi Flicks Zukunft wäre äußerst ungewiss, sollte er es nicht schaffen, das Team entsprechend umzubauen. Ob der Trainer die richtigen Änderungen vornehmen kann und die nächste EM ein Erfolg wird, bleibt abzuwarten. Den Millionen Fans in Deutschland ist eine erfolgreiche Heim-EM auf jeden Fall zu wünschen.