
(Foto-Credit: IMAGO / Jan Huebner)
Ein Glücksfall für den Bundesliga Dino
Nach dem schmerzlichen Abstieg in die zweite Bundesliga und nach einem Stolperstart zu Beginn der Saison ist der Hamburger SV derzeit auf einer Erfolgswelle. Die Hoffnung, wieder ins Oberhaus aufzusteigen, hat der Fußballclub mitunter auch einer ganz bestimmten Person zu verdanken – Jonas Boldt. Er hat dieser Tage ein besonderes Jubiläum gefeiert: Er ist bereits 1000 Tage im Amt als Sportvorstand. Eine Marke, die in den heute hektischen Zeiten des Profifußballs, vor allem von Durchhaltevermögen und Standhaftigkeit zeugt. Für Boldt können es gerne noch einmal so viele Tage im Amt werden. Er fühlt sich in seiner Position wohl und weiß auch, dass die Entwicklung des Clubs längst nicht abgeschlossen ist. Zeit hat er vorerst noch genügend, denn sein Vertrag wurde zunächst bis Sommer 2023 verlängert.
Aufstiegschancen für die neue Saison
Knappe drei Jahre ist Boldt jetzt schon beim HSV und er spricht von einer intensiven Zeit. Angetreten war er 2019 mit der Ambition, den Wiederaufstieg in kurzer Zeit zu schaffen. Dieses ehrgeizige Ziel hat der Traditionsclub bisher (noch) nicht erreicht. Der weitere Weg soll mit Ruhe und Kontinuität vorangegangen werden. Dadurch möchte man auch, dass sich der Erfolg als eine Konstante einstellt. Auffällig positiv ist, dass Hamburg nur eine der letzten acht Ligapartien verloren hat und 15 Punkte geholt hat. Das schlägt auch bei den Sportwetten zu Buche. Vermutlich genau deshalb sehen die besten Buchmacher für 2. Bundesliga Wetten den Hamburger SV mit den treuen Fans im Rücken als eine der favorisierten Mannschaften für den Aufstieg. Die Mannschaft ist defensiv sehr sicher und hat vorne immer zuverlässig geknipst. In den letzten fünf Spielen hat der HSV 11 Tore erzielt und 3 Gegentore kassiert. Unter der Mithilfe von Jonas Boldt hat sich das unstete Umfeld merklich beruhigt. Auch wirtschaftlich steht der Club auf einem soliden Fundament.
Vertragsverlängerungen stehen an
Neben der spielerischen Erfolgswelle stehen auch einige Vertragsverlängerungen an. Fix bleiben sollen zwei Spieler. In den kommenden Wochen sind Vertragsverlängerungen mit Anssi Suhonen (21/Kontrakt derzeit bis 2023) und Maximilian Rohr (26/Vertrag läuft aus) geplant. Suhonen kam als 16-Jähriger vom finnischen Kooperationspartner Käpylän Pallo in den HSV-Nachwuchs. Der erste Zweitliga-Einsatz war für den Finnen das 2:3 im Derby Mitte August beim FC St. Pauli. Das Management hat geplant, dass Suhonen einen langfristigen Vertrag unterschreiben soll. Rohr bekommt einen Kontrakt mit kürzerer Laufzeit. Das restliche Team präsentiert sich sehr fokussiert und gut eingespielt. Der Fokus liegt definitiv auf dem Aufstieg in die 1. Bundesliga, wo der Verein jahrzehntelang eine Konstante war.
Was es mit dem Bundesliga Dino auf sich hat
Der HSV ist schon seit jeher für die professionelle Fußballabteilung bekannt. Diese ist seit 2014 in die HSV Fußball AG ausgegliedert. Seit der Gründung im Jahr 1919 bis zur Saison 2017/18 war der HSV durchgehend in der jeweils höchsten Spielklasse im deutschen Fußball vertreten. Eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht. Von 16 Bundesliga-Gründungsmitgliedern war der Traditionsclub der einzige Verein, der von der Saison 1963/64 bis zum bitteren Abstiegsdebakel am 12. Mai 2018 knapp 55 Jahre lang an der höchsten deutschen Spielklasse teilnahm. So kam es auch zu dem bekannten Spitznamen „Bundesliga-Dino“, der vor allem am Anfang des neuen Jahrtausends sehr gebräuchlich war. Seit Juni 2018 kämpft der Verein in der zweiten Bundesliga um den erneuten Aufstieg in die erste Bundesliga.
Die weiteren Erfolge des HSV können sich durchaus sehen lassen:
- Gewinn von sechs deutschen Meisterschaften
- drei DFB-Pokale
- zwei Ligapokalsiege
- 1976/77 Europapokalsieger
- 1982/83 Europapokalsieger der Landesmeister
Ausblick auf die neue Saison 2021/22
Die bisherige Saison läuft sehr gut und neben Jonas Boldt ist hier auch der neue Cheftrainer Tim Walter verantwortlich. Während der Sommertransferperiode haben die „Säulenspieler“ Simon Terodde, Sven Ulreich, Klaus Gjasula und Toni Leistner den HSV wieder verlassen. Auch der ehemalige Kapitän Aaron Hunt und der aufstrebende Amadou Onana verabschiedeten sich vom Hamburger Fußballverein. Der Club setzt in der Saison 2021/22 vor allem auf jüngere Spieler wie Ludovit Reis (21) oder Mario Vušković (19). Ergänzt wurden sie durch die erfahrenen Fußballer Robert Glatzel (27), Jonas Meffert und Sebastian Schonlau (beide 26). Letzterer fungiert als der neue Kapitän. So hat das Management das jüngste Team der Liga formiert. Nach dem durchschnittlichen Start in die neue Spielzeit hat die Mannschaft nun Fahrt aufgenommen und gewinnt wichtige Spiele. So bleibt der HSV in Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen. Die Fans sind schon gespannt, was sie sich von der restlichen Saison noch erwarten dürfen. Die Mannschaft jedenfalls scheint wieder bereit zu sein für das Oberhaus.