
Am Sonntag war die Partie des achten Spieltages der Kreisklasse 2 zwischen dem ETSV Hamburg II (3.) und Rot-Weiß Wilhelmsburg II (10.) bereits nach 40 Minuten beendet. Schiedsrichter Adnan Inoglu (von Vatan Gücü) brach die Partie ab, weil er sich von einem Gäste-Akteur bedroht fühlte. Bedenklich: Am 6. September hatte die Rot-Weiß-Reserve schon einmal einen Spielabbruch provoziert (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link).
SportNord sprach nun mit Verantwortlichen beider Teams ...
... Christian Janusch, Betreuer der ETSV-Reserve, berichtete:
„Eigentlich war es ein ganz normales Spiel. Als wir in der 40. Minute mit 4:2 führten, kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen dem Schiedsrichter und einem Spieler von Rot-Weiß, und daraufhin brach der Unparteiische das Spiel ab. Ich bin dann mit in die Schiedsrichter-Kabine gegangen und fragte, was denn los wäre. Daraufhin erklärte der Referee, dass er die Partie beendet habe, weil er massiv bedroht worden wäre. Ich fragte noch, ob wir die Polizei rufen sollten - aber das wollte er nicht! Anschließend schloss sich der Schiedsrichter in seiner Kabine ein und verfasste einen Bericht.
Der Schiedsrichter-Beobachter, der zufällig bei unserer Partie weilte, hat sich noch mit einigen Wilhelmsburger Spielern unterhalten, und dann haben die Spieler und Verantwortlichen von Rot-Weiß die Sportanlage auch relativ schnell verlassen. Der Schiedsrichter, der in meinen Augen wirklich gut gepfiffen hat, kam dann noch in unser Klubheim, um sich sein Spesengeld abzuholen. Es ist immer wieder derselbe Mist, solche Spielabbrüche nerven nur noch. Unser Kapitän hörte, dass sich Rot-Weiß vielleicht zurückziehen wird – dann würden in unserer Staffel nur noch zehn Teams spielen ...“
... Emre Kiremitci, Trainer der RWW-Reserve, erklärte:
„Das Spiel ist in der 40. Minute abgebrochen worden, zu diesem Zeitpunkt stand es 3:2 für den ETSV. Der Schiedsrichter hat sich bedroht gefühlt, nachdem einer unserer Spieler auf ihn zugelaufen war; in dieser Szene war aber wohlgemerkt nichts passiert, denn ich hatte den Spieler noch zurückgehalten und somit verhindert, dass etwas passiert! Es sind keine schlimmen Wörter gegen den Schiedsrichter gefallen, und er wurde auch nicht tätlich angegriffen! Zu dieser Szene kam es nur, weil unser Spieler für eine Tätlichkeit ‚Rot‘ sah, und ein ETSV-Akteur für einen Ellenbogen-Check ungestraft davon kam!“
(JSp)