Bezirksliga Nord: VfL 93 verliert gegen Pauli III


Schon vor Anpfiff der Partie zwischen dem immer noch punktlosen Aufsteiger VfL 93 und dem FC St. Pauli III gab VfL-Manager Marco Ritter gegenüber SportNord ein eindeutiges und unmissverständliches Statement gegenüber etwaigen Spekulationen über die Position von Trainer Said Farhadi ab:
„Auch wenn die gegenwärtige Situation für uns mehr als unbefriedigend ist, wird es vereinsseitig keinerlei Veränderung auf der Trainerposition geben. Sollte es so sein, dass wir am Ende absteigen, dann mit Sicherheit auch MIT Said Farhadi“, sagte Marco Ritter. Eine Aussage, die bestimmt wesentlich mehr Gewicht hat als bei vergleichbaren Konstellationen im bezahlten Fußball.

Das Spiel gegen die Dritte des FC St. Pauli, die bisher mit 15 Punkten durchaus zu überzeigen wusste, begann mit einem Paukenschlag. Nur 46 Sekunden waren gespielt, da waren schon alle guten Vorsätze der Gastgeber über den Haufen geworfen worden. Ohne Zugriff auf den Gegner durfte dieser in Person von Raphael Wolf beinahe ungehindert den Ball auf Tobias Röhnelt spielen, der dann rechts im Strafraum zur 1:0 Führung ins lange Eck abschloss. Vier Minuten später vergab Wolf, diesmal auf Zuspiel von Spielertrainer Eric Staats, aus fünf Metern zentral das eigentlich sichere 2:0. Sein Schuss ging links am von Jens Grawe gehüteten Tores vorbei. Eine Viertelstunde sah es so aus, als würden die Kiez-Kicker den Tabellenletzten überrollen können.

Doch danach ließ man mehr und mehr nach und überließ dem VfL 93 die Initiative, der aber zu wenig aus seiner plötzlichen Überlegenheit machte bis er dann doch nach 28 Minuten erstmals zwingender wurde. Eine Linksflanke von Benjamin Marschall erreichte am langen Pfosten Florian Samek, dessen Kopfball im letzten Moment geklärt werden konnte. Nur eine Minute später nahm sich Michael Kohpmann ein Herz und zog unvermittelt aus 25 Metern ab. Gäste-Keeper Joscha Tiedje konnte nur zuschauen, wie der Ball an den aus seiner Sicht rechten Innenpfosten klatschte und von dort vor der Torlinie am langen Eck vorbeitrudelte.

Steht man am Tabellenende, dann geht so ein Ball eben nicht ins sondern neben das Tor. Kohpmann hatte nun Gefallen am Abschluss gefunden und versuchte sich 180 Sekunden später erneut. Diesmal rauschte die Kugel nach einem Freistoß aus 30 Metern nur um Zentimeter rechts am Pfosten vorbei. Die Gäste hatten in dieser Phase Glück und verabschiedeten sich erst in den letzten Minuten der ersten Halbzeit von ihrer passiven Phase und verpassten nach vergebenen Chancen von Marius Breuch und Tom Selje eine höhere Pausenführung (37./45.).

Nicht die im Rückstand liegenden Hausherren, sondern die Gäste gaben nach dem Seitenwechsel deutlich den Ton an. Hierbei ragte das Duo Wolf und Röhnelt hervor, das mit der in dieser Phase überforderten VfL-Abwehr machen durfte was es wollte. Gleich dreimal innerhalb von fünf Minuten fand Raphael Wolf mit seinen feinen Zuspielen Tobias Röhnelt, der im ersten Versuch zum 2:0 traf (49.), dann an Torwart Jens Grawe scheiterte (50.) und letztlich zu lasch abschloss, so dass VfL Verteidiger Lukas Klein den Ball kurz vor der Torlinie abwehren konnte (53.). Der eingewechselte Erwin Beilmann hatte nach 65 Minuten den nächsten Hochkaräter auf dem Schlappen, schoss aber letztlich links am Kasten vorbei (65.).

Danach riss sich der VfL noch einmal an den Riemen und startete gegen urplötzlich wieder nachlassende Gäste ein Art Schlussoffensive, die aber trotz einiger Chancen, die fast schon fahrlässig liegengelassen wurden, nicht von Erfolg gekrönt wurde. Sechs Minuten vor Schluss setzte dann aber der FC St. Pauli den letzten und entscheidenden Stich. Tobias Röhnelt ließ VfL Schlussmann Grawe aus 10 Metern keine Chance und traf mit seinem dritten Treffer zum 3:0 Endstand. Die Frage nach dem Vorbereiter verbietet sich eigentlich. Klar, es war Raphael Wolf……

Ein letztlich hochverdienter St.Pauli Sieg, dessen breite Brust noch breiter wurde gegen „Borgwegler“, die auch diesmal nicht die Kurve bekamen.






hvp

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