Kreisliga 7: Braeger-Breitseite gegen den Platzwart


Am Sonntag fiel die Partie des zehnten Spieltages der Kreisliga 7 zwischen dem SC Pinneberg II (neunter Platz, 13 Punkte) und dem FC Union Tornesch III (Vorletzter mit vier Zählern) aus. Schiedsrichter Thomas Grede (von der SV Blankenese) sah auf dem Rasenplatz an der Raa die Gesundheit der Spieler gefährdet. Ein kurzfristiger „Umzug“ auf den benachbarten Grandplatz kam nicht zustande.


SCP-Obmann Arno Braeger erhob anschließend im Gespräch mit SportNord Vorwürfe gegen den Platzwart – und die Union-Dritte:

„Leider sind wir als Verantwortliche des SC Pinneberg schon seit einer geraumen Zeit sehr unzufrieden mit der Arbeit, die der von der Stadt Pinneberg eingesetzte Platzwart abliefert. Wir liegen schon seit über einem Jahr im Clinch mit der Stadt Pinneberg, bei der der Platzwart angestellt ist – denn er kümmert sich leider nur unzureichend um die Platzpflege. Die Verantwortlichen der Stadt stellen sich stur – dabei sagen uns die Betreiber des Clubheims, dass sie einen so schlechten Platzwart in den letzten 20 Jahren nicht erlebt hätten. Die Vorgänger des aktuellen Platzwarts haben allesamt gute Arbeit abgeliefert.

Leider gibt es schon seit einigen Monaten einen Maulwurf, der aut der Sportanlage sein Unwesen treibt. Natürlich wäre es mit Arbeit verbunden, zu versuchen, den Maulwurf im Rahmen der gesetzlich erlaubten Möglichkeiten zu vertreiben. Der Platzwart ist aber nicht gewillt, diese Arbeit zu leisten – stattdessen hakt er die Maulwurfshügel nur zur Seite. Und schon seit Juni ist der Rasenplatz nicht mehr gewalzt worden, weshalb in den letzten Wochen unter dem Platz mehrere Maulwurfsgänge entstanden sind.

Die daraus resultierenden Mängel des Platzes wurden schon von vielen Personen, die auf unserer Sportanlage zu Gast waren, beanstandet. Unter anderem äußerte sich Wilfried Diekert vom Schiedsrichter-Ausschuss dahin gehend, dass der Platz ‚schlechter als der dritte Platz in Appen' sei. Trotz dieser Beanstandungen kommen wir mit unseren Bemühungen bei der Stadt Pinneberg einfach nicht weiter.

Am Sonntag weigerte sich mit Herrn Grede nun erstmals ein Schiedsrichter aufgrund der Mängel des Platzes, ein Spiel anzupfeifen. Kurios war, dass die beiden Mannschaften, nämlich unsere Zweiten Herren und die Drittvertretung von Union Tornesch, schon auf dem Platz waren und sich im obligatorischen Kreis für das Spiel eingeschworen hatten, ehe das Schiedsrichter-Gespann den Platz betrat und es zu Diskussionen kam – mit der Konsequenz, dass der Referee sagte, er würde das Spiel nicht anpfeifen, da das Verletzungsrisiko seiner Meinung nach unzumutbar hoch sei.

Ganz falsch lag Herr Grede mit seiner Einschätzung sicher nicht. Als klar war; dass auf dem Rasenplatz der Ball nicht rollen wird, kamen große Diskussionen aut: Gerade unsere Zweite Mannschaft wollte unbedingt spielen. Deshalb wurde der Vorschlag gemacht, auf den Grandplatz auszuweichen: Dort herrschten hervorragende Bedingungen – zwar hatte es im Vorfeld der Partie geregnet, doch am Mittag herrschten sehr gute Witterungsverhältnisse und der Platz stand nicht unter Wasser. Und da am Freitagabend noch das Bezirksliga-Spiel unserer Ersten Mannschaft gegen den SC Egenbüttel auf dem Grandplatz ausgetragen worden war, war er sogar noch gekreidet.

Einen Umzug auf den Grand lehnten die Tornescher Verantwortlichen allerdings vehement ab – mit der Begründung, dass ihre Spoeler nicht das entsprechende Schuhwerk dabei hätten. Dies hat mich insofern verwundert, als dass zwischen einem weichen Rasen- und einem Grandplatz eigentlich kein großer Unterschied besteht, was die Schuhwahl angeht. Sie seien von einer Austragung der Partie auf Rasen ausgegangen und lehnten es ab; auf Grand zu kicken, betonten die Offiziellen des FC Union aber – obwohl der Grandplatz ein offizieller Ausweichplatz ist. Dem Schiedsrichter waren deshalb die Hände gebunden: ‚Wenn die Tornescher es ablehnen, können wir nicht auf Grand spielen', lautete seine Ansage.

Im Bericht, den der Schiedsrichter anfertigte, steht ganz klar, dass die Tornescher ‚nicht bereit gewesen seien, auf den Hartplatz auszuweichen, sondern das entsprechende Angebot des Heim-Vereins ablehnten, da sie das dafür nötige Schuhwerk nicht dabei hatten '. Deshalb haben wir als SCP-Verantwortliche, nachdem wir uns am Montagabend noch einmal mit den Geschehnissen befasst hatten, den Spielausschuss des Hamburger Fußball-Verbandes per E-Mail gebeten, die Partie wegen Nichtantritt des Gegners mit 3:0 für uns zu werten – denn wir sind der Meinung, dass das Verhalten der Tornescher so nicht hinnehmbar ist.“

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