
Es war ein Spiel um die berühmte Goldene Ananas. Eines von so vielen in den letzten Wochen für die Gäste von TuRa Harksheide, die allenfalls noch auf Tabellenplatz fünf landen könnten, und auch für den USC Paloma, der als sicherer Zweiter der Tabelle nach einer Klasse-Saison noch Chancen hat, das gesteckte Ziel Oberliga zu erreichen. Eine Voraussetzung dazu, der jetzt feststehende Regionalliga-Verbleib des FC Eintracht Norderstedt, ist schon einmal gegeben, so dass es zu zwei Relegationsspielen gegen den Zweiten der Landesliga Hansa, kommen wird. Sollte Altona 93 dann noch den Sprung in die Regionalliga schaffen, käme man sogar ohne den „Umweg“ Relegationsspiele aus.
So war es eigentlich klar, dass das Spiel am Sonntagvormittag zu keiner echten Delikatesse führen würde. Dies bestätigten dann auch eindrucksvoll die ersten 45 Minuten, die an Langeweile nicht zu überbieten waren.
Hierbei muss man aber den Gästen aus Norderstedt, die aus Verletzungsgründen mit ihrem letzten Aufgebot angereist waren, zu Gute halten, dass sie defensiv eine sehr gute Vorstellung boten und konzentriert und kompakt den ohne Frage wenig inspiriert wirkenden „Tauben“ kaum Torgelegenheiten boten. Die einzig echte hatte Tom Bein nach 17 Minuten, als er den Ball nach schöner Rechtsflanke von Mel Morawitz aus fünf Metern neben das von Aboubakar Fofana gehütete Tor schoss. Bein war es auch der noch zweimal zu Halbchancen kam (28./36.), diese aber liegenließ. TuRa gab keinen gezielten Torschuss ab. Nur Tim Weber deutete über die rechte Seite ab und zu Gefahr an. Ansonsten überzeugte Hannes Hatje bei seinem ersten Ligaeinsatz als rechter Verteidiger mit einer couragierten, unaufgeregten Leistung.
Nach dem Seitenwechsel wurden die Handbremsen dann ein wenig gelöst. Das erste echte Offensiv-Zeichen bei den Gäste setzte nach 48 Minuten Daniel Meier, der den Ball nach einer Rechtsflanke von Morten Schildt nur knapp im Zentrum verpasste. Dann enteilte TuRa’s Pascal Ehrenberg Richtung Paloma-Tor, wurde dann aber grenzwertig – der Ball wurde wohl auch gespielt – von Christian Merkle 20 Meter vor dem Tor abgeräumt. Der Referee sah keine Veranlassung zu pfeifen. Ehrenberg musste verletzt den Platz verlassen. Für ihn kam Sören Ostermann in die Partie (57.).
Eben noch Beinahe-Sünder nahm sich Merkle dann aus 17 Meter ein Herz und überwand Torwart Fofana zur etwas überraschenden 1:0 Führung des USC (60.). Nun kam seitens TuRa Fahrt auf. Daniel Meier scheiterte aus 11 Metern am gut reagierenden Torwart Dennis Gansel (63.). Es folgten vier TuRa-Ecken am Stück, die aber alle verpufften. Kurz nachdem Meier noch einmal glücklos geblieben war, erreichte ihn eine Flanke von Tim Weber. Diesmal finalisierte er aus neun Metern zum verdienten Ausgleich (78.).
Nun erst fühlten sich die Hausherren an ihrer Ehre gepackt und offerierten ihre erste Druckphase in diesem Spiel. Aber weder Youcef Madadi, Tom Bein noch Torben Lindholm wussten klare Torchancen zu nutzen (80./82./84.). Wie das mit dem Torschießen geht zeigte dann Routinier Sören Ostermann auf der anderen Seite, als er in der Schlussminute ein feines Zuspiel von Joker Nummer zwei, Elbasan Latifaj eiskalt zum 2:1 Siegtreffer der Gäste veredelte.
hvp