Landesliga Hammonia: TuRa nutzt Tornescher Patzer


Durch die am 28. April kassierte 1:2-Heimpleite gegen den Hamburger SV III war für TuRa Harksheide auch die letzte, theoretische Chance auf die Vizemeisterschaft in der Landesliga Hammonia dahin. Am Sonntag feierten die Harksheider aber mit einem 4:1 bei ihrem Tabellennachbarn FC Union Tornesch ihren vierten Saisonsieg und zementierten damit auch den fünften Platz. Im „Torneum“ erwischten die Tornescher den besseren Beginn: In der vierten Minute schlug Martin Schwabe einen Freistoß auf den langen Pfosten, wo drei seiner Mitspieler den Ball nur knapp verpassten. Die Hausherren spielten weiter couragiert nach vorne und gingen in der 29. Minute auch in Führung: Fabian Tiedemann drang mit einer feinen Einzelleistung über die linke Seite in den Gäste-Strafraum ein, wo er sich durchsetzte und dann aus spitzem Winkel flach zum 1:0 ins lange Eck einschoss.

„In der ersten Halbzeit waren wir von zwei schlechten Teams das bessere“, sagte FCU-Coach Stefan Dösselmann, der haderte: „Leider haben wir es aber versäumt, das zweite Tor nachzulegen, weil uns die nötige Sicherheit im Passspiel fehlte.“ So kamen die Harksheider quasi aus dem Nichts zum Ausgleich: Union-Verteidiger Jannik Swennosen wurde im Zweikampf ausgespielt und FCU-Keeper Christoph Richter, der weit aus seinem Tor heraus geeilt war, von Dimitri Patrin überlupft. Daraufhin wendete sich Richter um, eilte zurück und stoppte ab, weil er „dachte, der Ball würde vorbeigehen“. Das Spielgerät drehte sich aber plötzlich zum 1:1 ins Netz und Dösselmann vermutete: „Wenn Richter weitergelaufen wäre, hätte er den Ball wohl noch vor der Torlinie erwischt.“ Dieser Ausgleich in der 33. Minute sei „der entscheidende Nackenschlag gewesen“, befand der Trainer, dessen Tornescher sich zwar für den zweiten Durchgang „viel vornahmen“, wie Dösselmann versicherte. Jedoch betätigten sie sich erneut als Steigbügelhalter für die Harksheider: Ein von Maik Stahnke für Phillip Kuschka gedachter Rückpass geriet zu kurz, woraufhin Nico Klüver dazwischen ging. Zwar gelang es Kuschka zunächst, den Ball im eigenen Strafraum wieder abzulaufen ‒ dann kam Klüver aber doch zum Schuss und ließ Richter keine Abwehrchance (1:2/50.).

„Damit haben wir den Gegner stark gemacht und der Spielverlauf war auf den Kopf gestellt“, schimpfte Dösselmann. Die Heim-Elf blieb in der Folge harmlos, was Dösselmann damit erklärte, dass es „nicht gelang, sich ins letzte Drittel des Spielfeldes zu kombinieren“. Dem Team von TuRa-Trainer Marcus Fürstenberg gebührt aber auch ein Kompliment, weil es in der Abwehr sicher stand und sich immer wieder gut in Richtung des ballführenden Torneschers verschob. Auf der Gegenseite verloren die Hausherren nach einem Eckstoß der Gäste einen Luftkampf und Dren Hoti köpfte zum 1:3 in das kurze Eck ein (70.). Daraufhin öffneten die Tornescher ihren Abwehrverbund und kassierten noch ein weiteres, aus ihrer Sicht unglückliches, Gegentor: Kuschka hätte einen hohen Ball durchlassen können, köpfte ihn aber direkt vor die Füße des Harksheiders Lion Jodeit, dessen Abseitsstellung dadurch, dass er das Spielgerät vom Gegner erhalten hatte, nicht mehr strafbar war ‒ und so stellte der 19-jährige „Joker“ den 1:4-Endstand her (84.). Am Ende gewannen die Harksheider verdient, weil sie die Patzer der Tornescher nutzten, und nahmen damit auch Revanche für die am 21. Oktober 2016 gegen den FC Union bezogene 1:2-Heimpleite (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link).

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