
Am Sonnabend um 14 Uhr wollte Schiedsrichter Henry Wagner (von Grün-Weiß Eimsbüttel) eigentlich den Keller-Kick der Landesliga Hammonia zwischen dem Schlusslicht BSV Buxtehude und dem Drittletzten TSV Sparrieshoop anpfeifen. Aber die Gäste aus Klein Offenseth (bei Elmshorn) waren auf dem Platz an der Buxtehuder Hansestraße (Schulzentrum Nord) noch nicht eingetroffen ...
Eine Dreiviertelstunde warteten die Estestädter und der Unparteiische vergeblich auf die Sparrieshooper – dann vermerkte Wagner auf dem Spielberichtsbogen, dass der Gast nicht angetreten ist. TSV-Trainer Andreas Behnemann erklärte bei SportNord ausführlich, wie es dazu kam, dass sein Team zu spät in Buxtehude erschien:
„Wir sind um kurz vor halb zwölf in Sparrieshoop losgefahren. Dass es beim ‚Nadelöhr Elbtunnel‘ Probleme geben würde, war uns bewusst. Am Ostermontag hatten wir, auf der Anfahrt zu unserem Gastspiel beim FC Süderelbe, ebenfalls im Stau gestanden. Wenn, wie am Ostermontag, drei der vier Elbtunnel-Röhren geöffnet gewesen wären, dann wären wir auch auf jeden Fall rechtzeitig in Buxtehude eingetroffen. Aber der Elbtunnel war am Sonnabend kurzfristig auf nur noch zwei Röhren verengt worden, und dadurch standen wir noch länger, als wir es für möglich gehalten hatten, im Stau. Phasenweise bewegte sich gar nichts - sogar ein Rettungswagen hatte Probleme, voran zu kommen.
Wir haben dann in Buxtehude angerufen und Kontakt mit den BSV-Verantwortlichen und dem Schiedsrichter aufgenommen. Alle hatten großes Verständnis für die Problematik, in der wir uns befanden. Der Referee hat dann schließlich festgelegt, dass der Anstoß um 14.45 Uhr erfolgen solle: So lange wollte er warten. Damit, das möchte ich betonen, ist uns der Schiedsrichter schon sehr entgegen gekommen – und auch die Buxtehuder, die sich auch über drei Punkte am ‚Grünen Tisch‘ hätten freuen können, wollten gerne Spielen und waren bereit, zu warten. Es haben also wirklich alle Beteiligten versucht, dass das Spiel noch stattfinden kann!
Nachdem wir endlich durch den Elbtunnel durch waren, sind wir noch bis Heimfeld auf der Autobahn weiter gefahren, und dann über die Bundesstraße bis nach Buxtehude weiter gefahren. Als wir endlich in Buxtehude waren, hatten wir noch das Problem, dass wir den Platz an der Hansestraße, wohin das Spiel wegen Bauarbeiten im uns bekannten Jahnstadion verlegt worden war, nicht kannten, und uns den Weg zum Schulzentrum Nord erst noch suchen mussten. Etwa um Viertel vor drei waren wir dann auf der Sportanlage, waren aber noch nicht sofort spielbereit und konnten die Frist, die der Schiedsrichter uns gesetzt hatte, leider nicht ganz einhalten.
Schlaue Leute sagen jetzt wohl, dann hätten die Sparrieshooper eben um 10 Uhr losfahren müssen – aber denen entgegne ich, dass wir nicht in der Regionalliga, wo vierstündige Anreise-Zeiten vielleicht normal sind, spielen. Wir sind ja keine Blödmänner, dass es vor dem Elbtunnel Stauungen geben würde, war uns bekannt. Aber ich denke, es war am Sonnabend verkehrstechnisch einfach nicht möglich, pünktlich in Buxtehude anzukommen! Wenn man einen Schuldigen für diese Geschichte sucht, sage ich: Es war höhere Gewalt! Dass die Partie nun wohl mit 0:3 gegen uns gewertet wird, ist – das wird jedem, der auf die Tabelle schaut, bewusst – für uns eine ganz, ganz bittere Pille!
Man gewinnt in Buxtehude zwar nicht im Vorbeigehen, und die BSV-Spieler hatten sich auch am Vorwochenende bei ihrer 0:2-Niederlage beim SV Rugenbergen gut präsentiert. Aber natürlich hatten wir insgeheim schon damit gerechnet, dass wir beim Tabellenletzten drei für uns wichtige Punkte im Abstiegskampf holen können. Dass wir in diese Situation geraten sind, tut mir für unsere Mannschaft sehr leid. Nun müssen wir eben am nächsten Sonntag gegen den TSV Uetersen etwas Zählbares erreichen – oder die drei Partien danach, bei Blau-Weiß 96 Schenefeld, gegen den FC Teutonia 05 und zum Abschluss bei der SV Blankenese, allesamt gewinnen.
Klar ist: Diese Geschichte kostet mich mindestens drei Jahre meines Lebens – ich fahre sowieso nicht gerne Auto, und ich hasse es, im Stau zu stehen ... Und wenn es dann so, wie am Sonnabend, gar nicht mehr vorwärts geht, dann werde ich wahnsinnig!“
Übrigens: Den Rückweg ins heimische Klein Offenseth absolvierte der TSV-Tross nich