
Vor der Partie zwischen dem HSV Barmbek-Uhlenhorst II und Eintracht Norderstedt II am Sonnabendmittag beklagte BU-Trainer Jan-Hendrik Haimerl gleich 15 recht kurzfristige Absagen von Spielern, die überwiegend einen verlängerten Urlaub vorgezogen hatten. Insofern stellte sich das Team quasi von selbst auf. Der breite Kader war da doch sehr hilfreich,
Beim bereits feststehenden Absteiger aus Norderstedt sah die Sache weitaus prekärer aus. Mit Müh und Not war es gelungen, 11 Spieler auf die Beine zu stellen, von denen zwei erst nach Beginn der Partie eintrudelten und dabei auch keine echte Eile an den Tag legten. Für Bezirksliga-Verhältnisse ein echtes No-Go, aber Indiz dafür, dass es dort einfach nicht stimmt. Ohne sechs Akteure, die noch am letzten Dienstag ein sensationelles 4:4 gegen Eintracht Lokstedt erreicht hatten, trat man zumindest an und will, so Ex-Trainer Marvin Beste, der mit im Aufgebot stand, „alles daransetzen, auch in den verbleibenden drei Spielen ein spielfähiges Team“ aufzubieten. Dieses Verhalten ehrt die Truppe der „Aufrechten“, die so ein Durchreichen in die Kreisklasse verhindern möchte. Dass die Außendarstellung des gesamten Vereins mit Auftritten wie diesem in Barmbek Schaden nimmt, steht aber auch außer Frage. Dennis Raff, der aktuell die Verantwortung als Trainer übernommen hat, hütete das Norderstedter Gehäuse und von offizieller Seite hielt lediglich Joachim Meyer, wie schon seit Jahren, als Betreuer die Eintracht-Fahne hoch. Einsam und verlassen verfolgte er auf der verwaisten Bank der Gäste das Geschehen.
Nach 45 Minuten führten die Hausherren durch Treffer von Christophe Mandj (8.) – gleich darauf ergänzte Levin Meincke die Norderstedter auf dann 10 Spieler – Juri Fritze (11.) und Oliver Desimeier (30.) mit 3:0. In Minute 22 betrat dann mit Tino Bursic auch der 11. Gästespieler das Feld. Doch zu einem gezielten Torschuss auf das BU-Tor sollte es bis zur Pause nicht reichen. Norderstedt rührte lediglich Beton an und blieb von weiteren Gegentreffern mit Glück und Geschick zunächst verschont. Auch weil die Hausherren mit zu wenig Tempo und Einfallsreichtum agierten.
In dieser Hinsicht steigerten sich die Gastgeber im zweiten Durchgang gewaltig. Schnelle Ballstafetten gegen nur zusehende Gäste führten dann zwangsläufig zu einer Fülle von hochkarätigen Torchancen, deren Aufzählung hier den Rahmen sprengen würde.
André Jocic erhöhte nach 52 Minuten auf 4:0. Daniel Möller hieß der Torschütze zum fünften Streich (55.).
Nachdem sich Marvin Beste endlich einmal ein Herz genommen, dabei aber aus 30 Metern das BU-Tor deutlich verfehlt hatte (63.) erhöhte Juri Fritze nach einer Hereingabe von Lukas Müller auf 6:0, dem Moritz Scholz mit einem beherzten Schuss aus 16 Metern noch das 7:0 (70.) folgen ließ. Sieben weitere Großchancen allein in den letzten 20 Minuten gegen gnadenlos überforderte Norderstedter konnte BU nicht nutzen.
Daher bleibt festzuhalten, dass die Eintracht mit dem 0:7 am Ende bestens bedient war. Will man irgendetwas Positives aus Sicht des Absteigers anmerken, dann die Tatsache, dass er sich in keiner Phase zu irgendwelchen Frustfouls hat hinreißen lassen und die Partie fair und anständig bis zum Ende über sich ergehen ließ.
hvp