
Camlica Genclik, das in der Bezirksliga Süd momentan Tabellen-Neunter ist, steht als erstes Team im Viertelfinale des diesjährigen Oddset-Pokals! Am Dienstag gewann der türkische Klub das erste Achtelfinale beim Barsbütteler SV (Rang-Vierter der Bezirksliga Ost) mit 3:0. „Ich hatte so ein Ergebnis erwartet“, betonte Camlica-Coach Cumhur Cakir, gab auf Nachfrage von SportNord aber auch zu: „Wir hatten auch Glück, dass die Barsbütteler ihre Chancen vergaben!“
Auf dem Kunstrasenplatz am Soltausredder erwischten die Gäste den besseren Start, als Kadem Karakus das 0:1 erzielte (16.). Dass Camlica sein erstes Pflichtspiel in 2010 bestritt, war dem Team nicht anzumerken: „Wir haben nach langer Zeit endlich wieder Fußball spielen können“, so Cakir, der keinerlei Bedenken hatte, was fehlende Wettkampfpraxis betrifft: „Ich vertraue meiner Mannschaft, denn wir haben einen guten Kader und unseren Spielrhythmus nicht verloren!“ Die Barsbütteler hatten anschließend zwar Chancen zum Ausgleich, die sie aber unter den Augen von Oliver Zapel, der am Saisonende das Traineramt beim BSV von Thomas Wachsmann übernehmen wird, allesamt vergaben. „Unser Gegner hatte auch etwas Pech im Abschluss“, gestand Cakir ein.
Gleich nach dem Seitenwechsel zielten die Gäste dann besser: Harun Çagin schockte die Barsbütteler mit seinem 0:2 (49.), und das 0:3 durch Soner Ibis (55.) kam schon der Entscheidung gleich. In der 80. Minute bekam Camlica-Akteur Çagin wegen einem groben Foulspiel von Schiedsrichter Carsten Chrubassik (vom Horner TV) noch die Rote Karte. „Das war ein unnötiges Foul“, schimpfte Cakir, der allerdings auch befand: „Der Schiedsrichter hätte es in dieser Szene auch bei einer Gelben Karte belassen können!“ Die Barsbütteler kamen allerdings auch in Unterzahl nicht mehr zum Ehrentreffer, und so verabschiedete sich das Wachsmann-Team mit einer 0:3-Niederlage aus dem diesjährigen Pokal-Wettbewerb und verpasste die Runde der letzten acht deutlich.
Camlica steht dagegen erstmals in seiner noch jungen Vereinsgeschichte (der Klub nimmt seit 2002 am Spielbetrieb des Hamburger Fußball-Verbandes teil) im Pokal-Viertelfinale. Was für einen Gegner wünscht sich Cakir dort? „Wir wollen einen attraktiven Gegner empfangen, unsere Mannschaft wünscht sich einen Oberligisten“, so Ex-Profi Cakir, der klar stellte: „Wenn es gegen Altona 93 oder den SC Victoria gehen würde, hätten wir auf jeden Fall unseren Spaß!“ Und Cakir sieht sein Team auch gegen einen zwei Klassen höher angesiedelten Gegner keinesfalls als chancenlos: „Wir haben eine gute Mannschaft, und wenn wir zuvor noch einmal ein Kurz-Trainingslager machen, könnten wir 90 Minuten Gas geben und auch Vicky oder Altona schlagen – wir träumen vom Einzug ins Pokal-Finale!“
(JSp)