Lotto-Pokal: Blau-Weiß 96 unterliegt West-Staffel-Team


Natürlich musste sich Fußball-Abteilungsleiter Andreas Wilken, nachdem sein Einspruch gegen die Einteilung in die Bezirksliga Süd abgeschmettert worden war (SportNord berichtete), einige ironische Kommentare gefallen lassen, als Blau-Weiß 96 Schenefeld am Freitagabend in der Ersten Runde des Lotto-Pokals mit dem Heidgrabener SV ein Team aus der West-Staffel, in der auch die Schenefelder zu gerne angetreten wären, empfing. HSV-Coach Ove Hinrichsen fand es zwar „positiv“, dass seine Elf „deshalb nicht gegen einen Liga-Konkurrenten spielte“, weil er „derartige Duelle im Pokal unglücklich findet“ – aber er stellte auch klar: „Mir tun die Schenefelder leid, weil sie ohne jeden Grund oder Anlass vom Spielausschuss des Hamburger Fußball-Verbandes zum Start in einer geographisch unpassenden Staffel gezwungen werden.“

Auf dem Kunstrasenplatz im Stadion Achter de Weiden hatten die Schenefelder in der ersten Viertelstunde Vorteile, ehe die Gäste stärker wurden – Torraumszenen blieben aber noch Mangelware. „Zunächst einmal haben wir das Geschehen kontrolliert, ehe wir in der Schlussphase der ersten Halbzeit einige aussichtsreiche Angriffe vortragen konnten“, erklärte Hinrichsen. Derweil stellte Andreas Wilken fest, dass die Heidgrabener in der ersten Halbzeit „mehr Spielanteile gehabt“ hätten, bevor sein Team „nach der Pause besser in die Partie hineingekommen“ sei. Umso ärgerlicher war es für die Schenefelder, dass Maik Wegner im Bemühen, eine Rechtsflanke von HSV-Flügelstürmer Christoph Ketelhohn zu klären, so unter den Ball trat, dass dieser zum 0:1 in das eigene Netz flog (48. Minute).

Davon ließen sich die Hausherren aber nicht beirren: Angetrieben von Fabio Bandow, der dem Spiel der Blau-Weißen nach seiner Einwechslung sichtlich gut tat, kamen sie zu einigen aussichtsreichen Chancen. Erst wurde ein Tor von Rene Müller von Schiedsrichter Frederik Konstantin Albing wegen einer angeblichen Abseitsstellung nicht anerkannt, ehe in der 66. Minute der Ausgleich fiel. Nach einem Ballverlust der Gäste passte Bandow in die Tiefe und Müller spielte weiter quer zu Fabian Arth, der traf. „Leider haben wir nach unserem 1:0 komplett den Zugriff verloren“, so Hinrichsen, der zugab, dass die Schenefelder „in dieser Phase dicht vor dem Führungstreffer standen“. Dies sah Andreas Wilken ähnlich, allerdings fand er ein Manko: „Bedauerlicherweise haben wir kein zweites Tor geschossen.“

Dieses erzielte stattdessen der „kleine HSV“: Ein Kopfball von Marvin Kirch wäre wohl schon im 96-Gehäuse gelandet, aber Dennis Lebedinski betätigte sich als „Tor-Dieb“ und spitzelte den Ball aus Nahdistanz über die Linie (71.). „Gott sei Dank stand er vorher nicht im Abseits“, atmete Hinrichsen durch. In der Schlussphase erhitzten sich kurzzeitig die Gemüter, als Müller und Ricardo Gomes aneinander gerieten, was dem Heidgrabener die Gelbe Karte bescherte. Diese hätte folgenschwer sein können, denn in der ersten Minute der Nachspielzeit verhinderte Gomes, dass die Hein-Elf einen Freistoß schnell ausführte, was ihm „Gelb-Rot“ hätte einbringen können. Nachdem Müller noch auf die Hand von HSV-Keeper Yannik Ersahin getreten und Arth knapp an einer Rechtsflanke von Finn Luka Schmalfeld vorbeigesprungen war, ertönte der Abpfiff. Für die Heidgrabener war es der dritte Pflichtspiel-Sieg in Folge gegen die Blau-Weißen – das nächste Pflichtspiel-Duell wird nun aber mindestens bis zum Juli 2021 auf sich warten lassen ...

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