Lotto-Pokal: Rantzau mit Geschick und Glück


„Gewisse Parallelen“ zum Erstrunden-Spiel beim TSV Seestermüher Marsch (Kreisliga 1), das sein SSV Rantzau (Landesliga 1) nach einem 0:1-Rückstand am Ende noch klar mit 5:1 gewonnen hatte, erkannte Co-Trainer Tobias Thiede im Zweitrunden-Duell beim SC Pinneberg. Den Bezirksligisten, dessen Spieler „teilweise ganz schön hart zur Sache gingen“, wie Thiede urteilte, schlugen die Barmstedter ebenfalls nach einem 0:1-Rückstand am Ende mit 3:1. „Es war nicht einfach gegen eine hochmotivierte Truppe der Pinneberger, die oft an die Grenzen ging – entsprechend hagelte es Gelbe Karten“, befand SSV-Manager Otto Hartlieb.

Seine Rantzauer hätten in der ersten Halbzeit „rund 90 Prozent Ballbesitz gehabt“, urteilt Thiede, der „ein Spiel auf ein Tor“ sah. Nachdem Flemming Bruns (38. Minute) sowie Jannik Ruhser (40.) die ersten hochkarätigen Torchancen vergeben hatten, gingen dann aber plötzlich die Pinneberger, die bis dahin fast ausschließlich an der Mittellinie gelauert und verteidigt hatten, in Führung. Eine Freistoßflanke köpfte Thies Raschke zum 1:0 ein, wobei SSV-Keeper Malte Ladehof keine gute Figur abgab. „Wir sind sehr unglücklich in Rückstand geraten“, haderte Thiede, der kurz vor der Pause auch einmal wechseln musste: Onur Altunel wurde bei einem Luftkampf an der Seitenlinie von Timm Thau mit dem Ellenbogen getroffen und ins Krankenhaus gebracht, wo ein Cut unter dem Auge genäht wurde.

Im zweiten Durchgang sah Thiede dann „sogar 95 Prozent Spielanteile“ bei seiner Elf. Nachdem Schiedsrichter Lennart Vincent Lehmann (von der SV Halstenbek-Rellingen) einen laut Thiede „hundertprozentigen Elfmeter“ nach einem Foul an Adrian Sousa nicht gegeben hatte, ging der SSV-Stürmer kurz darauf nach einem Dreikampf mit den SCP-Verteidigern Julian Behrens und Fabian Jensen links im Strafraum erneut zu Boden – und bekam nun den Strafstoß zugesprochen. „Vielleicht war das eine Konzessionsentscheidung“, räumt Thiede ein. Fakt ist: Flemming Bruns verwandelte den Elfmeter aus seiner Sicht flach rechts, SCP-Keeper Mads Hügel war in die andere Ecke gesprungen (55.).

Dieses 1:1 hatte lange Bestand – erst in der Nachspielzeit kam der Favorit dann zum Sieg. Erst passte Lennart Keßner, der mit Regionalliga-Erfahrung ausgestattete, jüngste Neuzugang der Barmstedter, in die Tiefe zu Sousa, der vollstreckte (91.). Und nachdem SCP-Akteur Donat Xhelili wegen Schiedsrichter-Beleidigung die Rote Karte gesehen hatte (94.), vollendete der Pinneberger Jensen einen von Flemming Bruns kommenden Ball noch zum 1:3-Endstand in das eigene Gehäuse (96.). „Am Ende haben wir, wenn auch etwas glücklich in der letzten Minute, aber völlig verdient gewonnen“, urteilte Otto Hartlieb. Der neue SCP-Coach Heiko Klemme zog aber ebenfalls ein positives Fazit: „Ich bin stolz auf meine Mannschaft, die nach einer durchwachsenen Vorbereitung eine sehr, sehr gute Leistung gezeigt hat.“

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