Aktuell: DFB bestätigt Drittliga-Verbleib für Meppen


Kurz vor dem Beginn der Europameisterschaft konnte beim SV Meppen endgültig gejubelt werden. Die Verantwortlichen des Deutschen Fußball-Bundes bestätigten am Freitag nämlich das, was nach der Insolvenz KFC Uerdingen 05 und dem Eingeständnis der KFC-Verantwortlichen, die Lizenzauflagen der Dritten Liga nicht erfüllen zu können, bereits vermutet worden war (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link): Der SV Meppen, der bei Punktgleichheit aufgrund der schlechteren Tordifferenz gegenüber dem Tabellen-17. Uerdingen als Drittletzter sportlich aus der Dritten Liga abgestiegen war, muss nun doch nicht den Gang in die Regionalliga Nord antreten. Stattdessen bleiben die Emsländer drittklassig und nehmen so, wie es die Spielordnung des DFB vorsieht, den Startplatz der KFC-Kicker ein.

In Paragraf 55a der Spielordnung heißt es: „Demnach wird ein Klub, der trotz sportlichen Klassenerhalts in der Dritten Liga keine Zulassung bekommt, an das Ende der Abschlusstabelle gesetzt. Die Anzahl der aus sportlichen Gründen abgestiegenen Klubs vermindert sich entsprechend.“ Darüber, ob diese Regelung gut und gerecht ist, oder es fairer wäre, in einem solchen Fall lieber einen Regionalliga-Vertreter mehr aufsteigen zu lassen – was in diesem Jahr dem TSV Havelse (Nord-Staffel) und dem 1. FC Schweinfurt 05 als Vertreter der Regionalliga Bayern die Aufstiegsspiele erspart hätte –, kann es unterschiedliche Meinungen geben.

Fakt ist: Die Meppener sind bereits der fünfte Verein, der seit der im Sommer 2008 erfolgten Gründung der eingleisigen Dritten Liga als eigentlicher sportlicher Absteiger davon profitiert, dass ein anderer Klub nicht mehr in Deutschlands dritthöchster Klasse kicken durfte, konnte oder wollte:

> 2009 war der SV Wacker Burghausen der Nutznießer vom Rückzug des BSV Kickers Emden.

> 2011 jubelte der SV Werder Bremen II, weil die TuS Koblenz keine Drittliga-Lizenz beantragt hatte.

> 2013 war der SV Darmstadt 98 der Profiteur davon, dass seinem hessischen Nachbarn Kickers Offenbach die Lizenz verweigert wurde.

> 2017 bliebt dem SC Paderborn 07 der Gang in die Viertklassigkeit erspart, weil der damalige Zweitliga-Absteiger TSV 1860 München (Relegations-Verlierer gegen den SSV Jahn 2000 Regensburg) keine Drittliga-Lizenz beantragt hatte.

Übrigens: Von den vier bisherigen Teams, die vom Pech einer anderen Mannschaft profitierten, „erwischte“ es einzig die Werder-Reserve in der darauffolgenden Saison. Dagegen schafften die Darmstädter 2014 und die Paderborner 2018 nicht nur den Aufstieg in die Zweite Bundesliga, sondern ein Jahr später sogar jeweils den Durchmarsch in die Erste Liga, wobei der SCP 2019 unter anderem den sofortigen Wiederaufstieg des Hamburger SV in das Fußball-Oberhaus verhinderte. Insofern scheinen die Perspektiven für die Meppener nicht die schlechtesten zu sein ...

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