
(Foto-Credit: Johannes Speckner)
„Keiner weiß, warum.“ Dies sollte laut Koray Gümüs, dem neuen Co-Trainer des TuS Osdorf, „die Überschrift für den Spielbericht sein“, nachdem das Team vom Blomkamp am Sonntag mit einem 0:1 beim FC Union Tornesch auch sein drittes Saisonspiel in der Oberliga Hamburg verloren hatte. Während die Osdorfer damit zu einem punktlosen Quintett gehören, wurde Union-Coach Thorben Reibe nach vier Punkten aus den ersten beiden Partien von seinem Spieler Flemming Lüneburg für „den besten Saisonstart, seitdem er in der Oberliga an der Linie steht“, geehrt.
Dabei gibt es für die Osdorfer Verantwortlichen um Chefcoach Philipp Obloch sowie dessen neue Assistenten Gümüs und Daniel Lopez durchaus Erklärungsansetze. So hätten ihre Schützlinge im „Torneum“ durchaus in Führung gehen können, wenn sie mehr Zielstrebigkeit und Mut zum Abschluss bewiesen hätten – doch gleich dreimal trauten sie sich in der ersten Halbzeit vom linken Eck des Fünfmeterraums keinen Torschuss zu, sondern passten in die Mitte, wo ein Tornescher klären konnte. Auf der Gegenseite sah auch Reibe von seiner Elf „im ersten Durchgang einige gute Aktionen im Spiel nach vorne“. Weil jedoch auch den Hausherren die nötige Zielstrebigkeit fehlte, wurden die Seiten beim Stand von 0:0 gewechselt.
Im zweiten Abschnitt hatten die Osdorfer dann zunächst mehr Ballbesitz, ohne dabei zwingend zu werden. Reibe stellte fest: „Bei uns ging nicht mehr viel nach vorne, aber wir haben zumindest hinten sicher gestanden – und dann reicht es manchmal, vorne einen Ball nach einer Standardsituation zu versenken.“ In der 81. Minute war es soweit: Fabian Tiedemann wurde links gefoult und anschließend verletzt ausgewechselt. Den fälligen Freistoß schlug Maik Stahnke hoch in die Mitte, und das mit so viel Effet, dass sich TuS-Kapitän Tim Jobmann verschätzte. Davon profitierte der hinter Jobmann lauernde Jari Maack: Der aufgerückte Union-Verteidiger sprang im Rückwärtslaufen hoch und verlängerte den Ball mit seiner Stirn gegen die Laufrichtung von Gäste-Keeper Tjark Grundmann in das Netz.
Die Osdorfer intensivierten daraufhin ihre Offensivbemühungen – doch die Heim-Elf kam durch den Platz, der sich ihr somit bat, dem 2:0 mehrmals näher als die Hamburger den Ausgleich. So schnupperte Jari Maack am Doppelpack, als er eine Linksflanke von Dennis Beckmann nur hauchdünn am langen Eck vorbeihechtete. Dann traf Morris von Winckelmann nach einem Abwehrfehler der Gäste von halbrechts aus brachial die Unterkante der Latte, den Nachschuss des eingewechselte Philipp Werning lenkte TuS-Verteidiger Felix Spranger mit seinem Körper artistisch am Pfosten vorbei und mit Beckmann fand ein weiterer „Joker“ von halblinks aus Nahdistanz seinen Meister in Grundmann.
Zu etwas Zählbarem reichte es für die Osdorfer trotzdem nicht mehr. „Es wäre wichtig gewesen, zumindest einen Punkt mitzunehmen“, haderte Steffen Kretschmer, jetziger Team-Manager der Alten Herren und der U23 des TuS, der einst Sportlicher Leiter beim FC Union war. Während die Tornescher bereits am Dienstag, 16. August in der dritten Runde des Lotto-Pokals bei ihrem Kreis- und Liga-Rivalen SV Rugenbergen gastieren, geht es für die Osdorfer erst am Freitag, 19. August weiter. Nach vier Pflichtspiel-Niederlagen in Folge (eine davon war das 1:2 beim West-Bezirksligisten TBS Pinneberg, die das Zweitrunden-Aus im Pokal besiegelte) empfangen sie um 19.30 Uhr am Blomkamp den Hamm United FC.
(Johannes Speckner)