
Moralischer Sieger zwischen den Tabellen-Zweiten der Kreisliga 4 und der Kreisliga 5 war am Ende die SV Billstedt-Horn, die unter ihrem Trainer Patric Hoffmann in der Schlussviertelstunde aus einem 0:2 noch ein 2:2 machte. Der erste Spielabschnitt gehörte komplett den Gästen vom Walddörfer SV, die den Hausherren in allen Belangen überlegen waren und vollkommen zu Recht nach 45 Minuten mit 2:0 in Front lagen.
Die Hausherren kamen überhaupt nicht richtig in die Partie und sahen sich dem Offensivdrang des WSV phasenweise hilflos gegenüber. Nach sechs Minuten wurde ein Kopfballtreffer von Bastian Nendza vom gut leitenden Schiedsrichter Till Kunze (vom Harburger SC) aufgrund einer vermeintlichen Abseitsstellung die Anerkennung verwehrt. Keine 60 Sekunden später war es erneut Nendza, der nach einem Freistoß von Victor Steen von der Mittellinie nur um Haaresbreite den Billstedter Kasten verfehlte. Glück auch für die Gastgeber, dass Johannes Wanckel per Kopf nur die Unterkante der Latte traf (9.).Drei Minuten später war dann aber doch der Ball im Netz der Hausherren.
Doch auch das Tor von Steen fand nicht die Zustimmung des Referees, da zuvor ein Billstedter Akteur auf unsportliche Weise verbal zum Durchlassen der vorhergegangen Flanke aufgefordert worden war. Erst Walddörfers Innenverteidiger Bastian Nendza beendete den Chancenwucher mit einem aus 17 Metern verwandelten Freistoß ins obere linke Eck (19.) Neun Minuten danach erhöhte Finn Braatz auf 2:0. Bei seinem Freistoßtor, links vom Strafraumrand getreten, sah Torwart Wolfram Fuchs alles andere als gut aus.
Die Sportvereinigung war mit dem 0:2 zur Pause noch gut bedient. Erst eine Minute vor der Halbzeit deutete Mikel Ehmke mit einem Schuss aus der Drehung, der Beute von Torwart Constantin Laumayer wurde, seine Gefährlichkeit an und gab so ein Lebenszeichen der Hausherren von sich, die mit Beginn der zweiten 45 Minuten sicherlich bemüht waren, aber auch nach 60 Minuten keine klare Torchance verbuchen konnten.
Nach 64 Minuten setzten die jetzt deutlich passiveren Gäste zu einem Konter an, den Niklas Wilkowskiüber rechts auf Lars Richter auflegte, der aber die Kugel im Fünfmeterraum nicht richtig traf. Fünf Minuten später war es Wilkowski selber, der nur an Torwart Fuchs hängenblieb und so den wohl vorentscheidenden Treffer nicht machte.
Nach 70 Minuten wechselte Billstedts Trainer Hoffmann Patrick Hoffmann und auch Felix Ohlrich ein, was sich durchaus belebend auf das Spiel auswirken sollte. Plötzlich agierten die Hausherren mit wesentlich mehr Biss und drückten die Gäste tief in deren Hälfte. Als dann Henning Schröder nach einer Flanke von Gregor Karwacki zum 1:2 verkürzen konnte (77.) war die Partie wieder offen und die bis dahin demonstrierte Souveränität der Gäste wie verflogen. Ein Einwurf von links durch den nun wie aufgedreht agierenden Mikel Ehmke wurde per Kopf von Felix Ohlrich verlängert, so dass Can Seker am langen Pfosten nur noch zum 2:2 Ausgleich einschieben musste (84.).
Die Gäste konnten sich bei ihrem Torwart Laumayer bedanken, als dieser in der Schlussminute einen verdeckten Schuss von Ehmke so gerade noch um den langen Pfosten abwehren konnte.
So blieb es am Ende beim Remis, das für Gäste Trainer Andreas Dämmich wie eine gefühlte Niederlage war. Für Billstedt-Horns Coach Patric Hofmann sah es genau anders herum aus, hatte sein Team doch dem Spiel eine kaum noch zu erwartende Wende gegeben, die der zahlreiche Anhang mit Applaus quittierte.
hvp