
Nachdem der extrem feuchtigkeitsempfindliche Rasenplatz im Alsterdorfer Sport-Duwe-Stadion am 3. Oktober 2017 den letzten Heimauftritt des SC Sperber (4:0 gegen Eintracht Norderstedt II) zugelassen hatte, konnte dort nun erstmals wieder gespielt werden.
Zu Gast war der TSV Sasel II, der lange Zeit erster Verfolger des Tabellenführers Eimsbütteler TV war, aber bei den letzten Spielen im letzten Jahr ein wenig schwächelte und auch aus den beiden ersten Spiele nach der Winterpause nur einen Punkt geholt hatte. Für Sperber war es aufgrund von nachgeholten Spielen bereits der fünfte Ligaauftritt im neuen Jahr. Aus den vier ersten Partien – zuletzt 10:1 bei Eintracht Norderstedt II – sammelt die Elf von Coach Ingo Glashoff immerhin sieben Zähler und machte ein wenig verlorengegangenen Boden gut.
Auch wenn es aller Wahrscheinlichkeit nach weder für Sasel noch für Sperber mit einem Mitmischen um die beiden ersten Tabellenplätze etwas werde wird, zeigten beide Teams im direkten Aufeinandertreffen speziell kämpferisch einen tadellosen Auftritt, wobei den Hausherren doch noch ein wenig mehr Galligkeit und Zweikampfstärke über die gesamte Spielzeit attestiert werden muss.
Spielerisch taten sich beide Mannschaften speziell im ersten Durchgang, sicherlich auch aufgrund der schwierigen Platzverhältnisse, sehr schwer. Echte Torgelegenheiten blieben aus, wobei die Gäste in der ersten Viertelstunde leichte Vorteile hatten und der SC Sperber in den letzten 15 Minuten bis zur Pause ein optisches Übergewicht hatte. Alles andere als das 0:0 zur Pause wäre dem Spiel dann auch nicht gerecht geworden.
Drei Minuten nach Wiederanpfiff führte dann aber der erste wirklich gut vorgetragene Angriff der Raubvögel zu deren 1:0 Führung. Der Ball lief über mehrere Stationen gegen viel zu passiv verteidigende Gäste bis dann Janik Sebald den Ball mit einem präzisen Schuss ins lange Eck ins Tor beförderte. Vier Minuten später gelangte der Ball über Umwege auf Malte Burmester, der aus 22 Metern zum 2:0 ins untere rechte Toreck traf. Sperber war in dieser Phase klar am Drücker, musste aber in der 62. Minute den zu diesem Zeitpunkt nicht vorhersehbaren Anschlusstreffer durch ein Abstauber-Tor von Marcus Pick schlucken, der das Geschenk von Sperbers Keeper Daniel Göbel, der den Ball nach einem Freistoß von Pablo Cardoso aus 50 Metern nicht hatte festmachen können, dankbar annahm. Dieses Gegentor bekam den Hausherren gar nicht gut, die danach von ihrer guten Linie zuvor abkamen und sich von den Morgenluft witternden Gästen in die eigene Hälfte drücken ließen. Als Cardoso rechts am Fünfmeterraum den Abschluss suchte, konnte er so gerade noch von Innenverteidiger Markus Trilk abgeblockt werden (71.). Sasel versuchte viel, fand aber gegen die diesmal gut und kompakt agierende Sperber-Defensive wenig ausrichten.
Bunt wurde es nach 83 Minuten, als Sperbers Torjäger Marco Heydorn etwas ungestüm mit gestrecktem Bein gegen Sasels Keeper Michel Thomä einstieg, was Schiedsrichter Andre Busch zu Recht mit Gelb quittierte. Dass er dann glatt Rot für Thomä zog, der nach dieser Szene Marco Heydorn lautstark mit den Worten „bist du dumm oder was“ zurechtwies, war dann sicherlich überzogen. Cardoso wurde rausgenommen und Jendrik Winkel ging zwischen die Pfosten.
Mit einigem Gift ging es dann in die letzten Minuten, die die Alsterdorfer schadlos überstanden. In der 90. Minute verpasste Heydorn gegen den aufmerksamen Jendrik Winkel seinen 23. Saisontreffer knapp und damit die endgültige Entscheidung, die dann aber nach fast sechsminütiger Nachspielzeit in Stein gemeißelt war.
hvp