
Bis auf einen Punkt hätte der Tabellen-Zweite FC Teutonia 05 am Sonntag an den Spitzenreiter TuS Dassendorf heranrücken können, wenn er das Topspiel der Oberliga Hamburg gewonnen hätte. In der „Blitztabelle“ gelang dies auch ‒ allerdings nur für neun Minuten. Als das Gipfeltreffen 14 Minuten alt war, gingen die Hausherren nämlich in Führung: Michael Meyer schlug einen Freistoß aus dem linken Halbfeld hoch in den Gäste-Strafraum, wo ihn Veli Sulejmani per Kopf gen langes Eck verlängerte ‒ TuS-Torwart Stanislaw Lenz berührte den Ball zwar noch mit einer Hand, konnte ihn aber nicht mehr entscheidend abwehren. Groß war der Jubel bei den Spielern und Verantwortlichen der Teutonen sowie auch bei der deutlichen Mehrheit der zahlreich erschienenen Zuschauer.
Den Teutonen bot sich sogar die Gelegenheit, ihre Führung auszubauen: In der 20. Minute trugen sie einen aussichtsreichen, schnellen Angriff über ihre rechte Seite vor, bei dem Stefan Winkel dann aber zu lange mit seinem Abschluss zögerte. Statt 2:0 stand es kurz darauf plötzlich 1:1, was wie folgt zustande kam: Nach einem Einwurf der Teutonen tief in der gegnerischen Spielfeldhälfte eroberten die Dassendorfer den Ball und trugen einen schnellen Gegenangriff über ihre linke Seite vor. Ex-Profi Marcel Schied tankte sich bis zur Grundlinie durch und flankte gegen Maximilian Fischer in die Mitte, wo Finn Lasse Thomas den Ball trotz Bedrängnis per Direktabnahme zum 1:1 versenkte ‒ TuS-Trainer Peter Martens klatschte begeistert Beifall (24. Minute).
In der Folge offenbarte die Abwehr der Heim-Elf einige Löcher, die der Serienmeister vom Rande des Sachsenwalds gnadenlos ausnutzte. So konnte Schied nach einem langen Einwurf, der von der rechten Seite in den Teutonen-Strafraum flog, am zweiten Pfosten zum 1:2 einschieben (30.). Und dann war es Kristof Kurczynski, der von halbrechts aus freistehend und flach zum 1:3 vollendete (38.). Die Dassendorfer hatten die Verhältnisse zügig zurechtgerückt, leisteten sich dann aber einen Ballverlust in der eigenen Spielfeldhälfte, den Sulejmani nutzte, um noch vor der Pause den 2:3-Anschlusstreffer zu erzielen (41.). Im zweiten Durchgang verlor die Partie an Intensität, was sicher auch am schnellen 2:4 lag: Nach einer Linksflanke stahl sich Kurczynski am langen Pfosten davon und sorgte mit seinem zweiten Tor des Tages für den Endstand (56.).
Bei nun sieben Punkten Vorsprung auf die Teutonen und noch vier mehr zu absolvierenden Spielen streben die Dassendorfer unaufhaltsam ihrem fünften Titelgewinn in Folge entgegen. Damit würde das TuS-Team auch den SC Victoria Hamburg übertreffen, der von 2007 bis 2010 viermal hintereinander Hamburger Meister geworden war.