Bezirksliga West: NTSV-Reserve schafft die Wende


Sowohl der Niendorfer TSV II als auch der FC Union Tornesch hatten aus ihren vorherigen drei Partien jeweils nur zwei magere Punkte geholt, bevor sie am Sonntagvormittag im direkten Duell aufeinander trafen. Am Ende feierte die NTSV-Reserve einen 2:0-Sieg und kletterte mit nun 14 Punkten auf den dritten Platz der Bezirksliga West, während der FC Union mit elf Zählern Tabellen-Fünfter bleibt. Auf dem Kunstrasenplatz am Sachsenweg verlief die erste halbe Stunde komplett ausgeglichen. Die beiden mit Selbstvertrauen nicht gerade gesegneten Mannschaften begegneten sich vor allem im Mittelfeld und waren in erster Linie darum bemüht, Fehler zu vermeiden. Als sich die Tornescher dann den ersten Fehler leisteten und einen Niendorfer, der über die Außenbahn kam, nicht entscheidend störten, wurde dies sogleich bestraft: Die Flanke grätschte NTSV-Spieler Jakob Kollotzek im Fallen zum 1:0 ins Netz (30.).

Im Bemühen, sich abzustützen, brach sich der Torschütze das Handgelenk, was eine kurze Spielunterbrechung zur Folge hatte. Nach vier Minuten wurde der arme Kollotzek vom Platz geführt und später von einem gerufenen Krankenwagen abgeholt. Als der Ball wieder rollte, schätzte FCU-Keeper Christoph Richter eine Freistoßflanke falsch ein und Colin Christopher Blumauer traf per Kopf. Dabei stand er jedoch im Abseits, so dass das Tor nicht zählte (36.). In der 42. Minute fiel aber das zweite NTSV-Tor, als es drei Union-Spielern nicht gelang, den für Kollotzek eingewechselten Philipp Schmidt zu stoppen: Schmidt vernaschte Janne Koch und legte dann von recht aus quer zu Leon Timon Meyer, der flach zum 2:0 einschoss. „Diese Fehler waren umso ärgerlicher, weil wir eigentlich gut im Spiel waren“, klagte FCU-Coach Stefan Dösselmann, der sich zudem gegen die hervorragend organisierte NTSV-Abwehr „mehr zwingende Angriffe“ gewünscht hätte. Kurz vor der Pause hatten die Gäste gleich drei gute Gelegenheiten, um zum Anschlusstreffer, der laut Dösselmann „sehr wichtig gewesen wäre“, zu kommen. Als Tobias Brandt von der Grundlinie zurücklegte, geriet Koch in Rücklage und setzte den Ball über das verwaiste Gehäuse (43.). Dann blieb Tobias Brandt an NTSV-Torwart Tobias Hachmann hängen (45.) und nach dem folgenden Eckstoß strich eine Direktabnahme von Björn Petersen knapp links vorbei.

Auch im zweiten Durchgang nannte Dösselmann die Angriffsbemühungen seines Teams „zu harmlos“ ‒ und abermals fehlte auch das nötige Quäntchen Glück, als Timo Badermann einen Ball schön zu Fabian Tiedemann verlängerte, dessen 20-Meter-Schuss knapp vorbei ging. „Das Glück im Abschluss müssen wir uns aber auch erarbeiten“, so Dösselmann, der Tiedemann ein Sonderlob aussprach: „So, wie er sich über 90 Minuten rein gehauen hat, hätte ich auch andere Spieler gerne gesehen!“ Auch davon, was die eingewechselten Spieler zeigten, war Dösselmann „enttäuscht“ und stellte nach vier sieglosen Auftritten in Folge fest: „Wir befinden uns in einer schwierigen Phase und werden am Dienstag im Training eine genaue Analyse betreiben!“

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