
Aufgrund einer kurzfristigen Absage seines etatmäßigen Torhüters trat der TuS Hamburg II am Sonntag ohne „gelernten“ Torwart im Kader beim FC Preußen Hamburg an. Auf dem Grandplatz am Von-Elm-Weg stellte sich deshalb der eigentliche Verteidiger Andre Nennstiel bei der TuS-Reserve zwischen die Pfosten. Gefordert wurde er zunächst nichts, denn die Borgfelder rissen das Heft des Handelns sofort an sich und spielten druckvoll nach vorne.
„Von Beginn an war unsere Mannschaft mit viel Engagement, Laufbereitschaft und der nötigen Konzentration bei der Sache“, hieß es dazu auf der facebook-Seite des TuS Hamburg. Schon in der ersten Minute gab Gibriel Jobe den ersten Torschuss der Gäste ab, der jedoch knapp über die Latte strich. In der vierten Minute war es aber soweit und das Team von TuS-Trainer Benjamin Küster ging in Führung: Nach einem Einwurf von der linken Seite und einer schnellen Kombination war es Philipp Salicites-Salewski, der aus der zweiten Reihe zum 0:1 einschoss ‒ Preußen-Keeper Tobias Jahns sah den Ball zu spät. „Danach brauchte der FCP gute zehn Minuten um überhaupt ins Spiel zu kommen“¸ hieß es auf der Internet-Seite des FC Preußen, die in der 20. Minute ihren ersten guten Angriff vortrugen: Andy Tork fand mit einem langen Pass auf der rechten Seite Toni Hogh-Lehner, der sich gegen einen TuS-Verteidiger behauptete und dann zum 1:1 ins lange Eck einschoss. „Bis zur Pause passierte nicht mehr viel. Das Spiel fand hauptsächlich im Mittelfeld statt“, erklärten die Preußen-Verantwortlichen auf ihrer Internet-Seite. Auf der facebook-Seite des TuS hieß es: „Die Unzufriedenheit auf dem Feld war zu spüren und unsere Mannschaft baute mehr und mehr ab, da die Arbeit im Kollektiv nicht mehr vorhanden war.“
Nach dem Seitenwechsel waren die Hausherren sofort hellwach und eine Rechtsflanke von Hogh-Lehner lenkte Gäste-Verteidiger Niclas Schulz im Bemühen, den Ball zu klären, unglücklich ins eigene Tor (48.). Die TuS-Verantwortlichen bemängelten auf ihrer facebook-Seite „zu viele Fehler, zu viele egoistische Aktionen und dadurch zu viele Ballverluste“. Nur sechs Minuten später hatte Hannes Kasbohm das 3:1 auf dem Fuß, nach einem Tork-Pass scheiterte er aber freistehend. Nach einer guten Stunde baute die Heim-Elf ihre Führung dann aber aus, wobei „Kommissar Zufall“ allerdings mithalf: Eric Buschke wollte den Ball eigentlich an den zweiten Pfosten zu Kasbohm flanken, doch dann senkte sich seine Flanke über Nennstiel hinweg ins lange Eck (60.). Zehn Minuten vor dem Abpfiff sorgte das Team vom Gesundbrunnen noch einmal für neue Spannung: Einen langen Pass von Patrice Kangni-Djagoe Kangni nahm Tahsin Salmanci artistisch in der Luft an und lenkte den Ball mit seiner Fußspitze am herausstürzenden Jahns vorbei ins Netz. Eine Chance zum Ausgleich konnte sich die TuS-Reserve aber nicht mehr erspielen, so dass die Elf von Preußen-Coach René Ruthenberg ihren zweiten Heimsieg hintereinander feierte und auch im Klassement an ihrem Gegner vorbei zog.