
Marcel Brandt, Trainer der HT 16, hatte sich bereits am Montagabend zum am Sonntag abgebrochenen Gastspiel seines Teams beim TSV Eppendorf/Groß-Borstel geäußert (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Nun nahm sich auch Harry Neumann, Liga-Obmann von Eppendorf/Groß-Borstel, auf Nachfrage von SportNord Zeit, um zu schildern, weshalb die Partie des siebten Spieltages aus seiner Sicht vom Schiedsrichter abgebrochen wurde:
„In der ersten oder zweiten Minute der Nachspielzeit ist uns ein Elfmeter zugesprochen wurden. Mit diesem ist unser Schütze am gegnerischen Torwart gescheitert ‒ weil aber ein Feldspieler der HT 16 deutlich zu früh in den eigenen Strafraum gelaufen war, ertönte ein Pfiff des Schiedsrichters, der die Geste machte, dass der Strafstoß wiederholt werden müsse. Das war für einige Akteure des Gegners wohl zu viel ... Vor allem ein Spieler tat sich hierbei hervor: Er ist ziemlich vehement auf den Schiedsrichter zugelaufen und es ist dann wohl auch zu einem Körperkontakt gekommen ‒ ganz genau habe ich es nicht gesehen, aber die Beiden waren sehr eng zusammen. Dann ertönte ein lauter Pfiff und der Schiedsrichter machte mit beiden Händen über dem Kopf die klare Geste, dass er das Spiel in der Nachspielzeit beim Stand von 1:3 aus unserer Sicht abgebrochen hat.
Die Schiedsrichter haben sich dann in ihrer Kabine eingeschlossen; wir haben zunächst nicht groß mit ihnen gesprochen, sondern nur für sicheres Geleit und anschließend für Ordnung gesorgt, wobei auch nichts Weiteres mehr passiert ist, denn die Spieler und die Anhänger der HT 16 haben sich nach und nach auch wieder beruhigt. Später hatte ich noch die Gelegenheit, mit einem der beiden Schiedsrichter-Assistenten zu sprechen; er sagte mir, dass es eine ,Bedrohung' und ,einen in Anführungszeichen tätlichen Angriff' gegeben habe. Ich habe auch mitbekommen, dass einige Akteure der HT 16 so, wie Fußballer eben miteinander reden, zu dem Spieler, der auf den Referee zugestürmt war, gesagt haben: ,Du bist doch bescheuert, warum gehst du zu dem Schiri hin?' Es war also keine Phantasie des Schiedsrichters, dass er angegriffen wurde, sondern die HT-Spieler haben es selbst so gesehen.
Dass einige Akteure der HT 16 die Nerven verloren haben, könnte auch vom Verhalten ihres Trainers begünstigt worden sein, der wiederholt lautstark den Schiedsrichter kritisiert hat und schon nach einer Viertelstunde aus dem Innenraum verwiesen wurde. Dann gab es in der 19. Minute eine klare Tätlichkeit eines HT-Spielers, die der Schiedsrichter mit einer Roten Karte ahndete. Und nach einer guten Stunde ist noch ein Gäste-Akteur mit ,Gelb-Rot' vom Platz geflogen ‒ er hatte sich zuvor unter anderem nach einer Abseits-Entscheidung vor den Assistenten gestellt, ihn angesprochen und ausgelacht ... Und wer sich so verhält, bekommt dann eben beim nächsten Foul die Ampelkarte. Leider sind die gegnerische Mannschaft und das Schiedsrichter-Gespann schon das ganze Spiel über nicht zusammengekommen, um es einmal salopp auszudrücken.
Wenn der Schiedsrichter das Spiel nicht abgebrochen, sondern dem Spieler, der ihn bedrängte, ,Rot' gezeigt hätte, und wir den Elfmeter dann verwandelt hätten, wären noch ein paar Minuten zu spielen gewesen, in denen wir zum Ausgleich hätten kommen können, denn der Referee hatte zuvor aufgrund zahlreicher Unterbrechungen eine längere Nachspielzeit angezeigt. Deshalb gehe ich davon aus, dass das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes uns die Punkte zusprechen wird, denn wir haben den Abbruch nicht verursacht. Schade, dass es soweit kommen musste, denn zwischen den Spielern ist es eigentlich relativ ruhig zugegangen. Und es tut mir fast ein bisschen leid für den Gegner: Hätte die HT 16 einfach nur ihr Spiel gemacht und sich nicht mit dem Unparteiischen beschäftigt, hätte sie gewonnen, denn wir waren extrem schwach am Sonntag und hatten eigentlich auch nichts Zählbares verdient ...“