
Sowohl der Meiendorfer SV als auch der SV Curslack-Neuengamme benötigten im direkten Aufeinandertreffen dringend Punkte, um sich im unteren Tabellendrittel ein wenig Luft zu verschaffen. Am Ende gelang dies der Heimmannschaft, die dank hoher Effizienz gewann und nun sogar tabellarisch an den Gästen vorbeizog, die nun auch mitten im Abstiegskamp stecken.
Die ersten 45 Minuten waren geprägt von viel Nervosität auf beiden Seiten. Curslacks Trainer Matthias Wulff sprach nach der Partie von einer Art „Abnutzungskampf“ und lag damit wohl genau richtig. Konstruktives Spiel war jedenfalls Fehlanzeige. Kampf und Krampf im Mittelfeld und viele lange Bälle, die eigentlich nie zu gefährlichen Situationen führten, belohnten die 158 zahlenden Zuschauer an der B75 für ihr Kommen nicht wirklich. Alles andere als das 0:0 zur Pause wäre dem Spiel bis dahin nicht gerecht geworden.
Kaum hatte die zweite Halbzeit begonnen waren es die Gäste, die das Kommando übernahmen. Florian Rogge kam nach einem Durcheinander in der Meiendorfer Abwehr an den Ball, verzog dann aber aus aussichtsreicher Position (48.). Wenige Sekunden später hätte es auch klingeln können, aber Till Witmütz zog nur knapp am langen Eck des MSV-Gehäuses vorbei. Es folgte die zu diesem Zeitpunkt überfällige 1:0 Gäste-Führung, nachdem die Hausherren eine Ecke nicht weit genug hatten klären können und Hamed Mohklis zur Stelle war und das Runde ins Eckige beförderte (54.). Curslacks Innenverteidiger Sebastian Spiewak vergab nach einem Freistoß das mögliche 2:0 per Kopfball nur knapp (62.).
Die Hausherren wirkten angezählt, aber bekanntlich sind angezählte Akteure am gefährlichsten. Dies stellte Andrej Blum unter Beweis, als er eine schöne Ablage von Can Düzel links im Strafraum aufnahm und von dort im Stile eines echten Torjägers zum 1:1 finalisierte (71.). Nun witterte das Team von Coach Baris Saglam noch einmal Morgenluft, wobei die Gäste gleichzeitig von ihrer guten Linie zuvor mehr und mehr abkamen. Dass sie dann nach 83 Minuten mit 1:2 auch noch in Rückstand gerieten war aus ihrer Sicht extrem bitter. Marcin Hercog veredelte einen von Michael Sara getretenen Freistoß und war im Rücken der Abwehrhühnen Spiewak und Marvin Schalitz mit dem Kopf zur Stelle und stellte zum Jubel aller, die mit dem Meiendorfer SV waren, das Resultat auf 2:1 (83.). Zweiter echter Abschluss, zweites Tor. Das nennt man dann wohl effizient. Die Gelb-Rote Karte für Curslacks Mike Beldzik ließ zuletzt auch die Hoffnungen der Gäste, zumindest noch einen Punkt mitzunehmen, auf ein Minimum schwinden (86.).
Und so blieb es schließlich beim knappen und sicherlich glücklichen Sieg der Meiendorfer. Vielleicht so etwas wie ausgleichende Gerechtigkeit, nachdem man zwei Wochen zuvor in der Nachspielzeit gegen den WTSV Concordia in allerletzter Sekunde den Kürzeren gezogen hatte.
hvp