
Zweimal geriet der SC Sperber, der erst drei Tage zuvor unglücklich mit 1:2 gegen den Eimsbütteler TV den Kürzeren gezogen hatte, gegen den HSV Barmbek-Uhlenhorst II in Rückstand. Doch dann sicherte „No-Name“ Frederik Schmeel, der von UH-Adler III an den Heubergredder gewechselt war, mit seinem Tor 10 Minuten vor Schluss den Raubvögeln den dritten Sieg im fünften Spiel.
Nach 45 Minuten hätte der SC Sperber, der über weite Strecken klar den Ton angab, mit einer Führung in die Kabinen gehen müssen. Nur mit der Chancenverwertung standen die Gastgeber auf Kriegsfuß. So waren es Malte Burmester, Selcuk Aytis, zweimal Mathias Bach und auch Manuel Henkel, die entweder das Tor verfehlten oder am starken BU-Keeper Vincent Driessen scheiterten. Der treffsichere Marco Heydorn (sieben Tore aus drei Spielen und 13 Minuten), der sich gegen den ETV zum Glück keinen Fußbruch, sondern „nur“ eine heftige Prellung des rechten Fußes zugezogen hatte, konnte noch nicht wieder mitwirken und wurde schmerzhaft vermisst. Auf Seiten der Gäste war es nach gut 10 Minuten Christophe Mandji, der nach einer Ecke mit einem Kopfball neben das Gehäuse zielte. Und dann gab es da noch die 44. Minute, als Helge Hinrichs der Ball über Umwege links im Sechzehner vor die Füße sprang und der 25jährige nicht lange fackelte und zum überaus glücklichen 1:0 Pausenstand für die Barmbeker vollenden konnte.
Rauf und runter, wie es so schön heißt, ging es dann in Halbzeit zwei. Sperber baute erneut Druck auf, konnte aber von Glück sagen, dass BU’s Paul Smit nach 50 Minuten auf Vorlage von Juri Fritze die Kaltschnäuzigkeit im Abschluss fehlte. Sechs Minuten später stand erneut Mathias Bach rechts im Sechzehner völlig blank, scheiterte aber einmal mehr an BU-Torwart Driessen dem dessen Gegenüber Christoph Möhring in Nichts nachstand und gegen Daniel Möller glänzend parierte und auch im letzten Moment gegen Tayfun Karakaya das bessere Ende für sich hatte (64.).
Kurz drauf fiel dann aber doch der 1:1 Ausgleich. Manuel Henkel nahm einen Zweikampf im BU-Sechzehner an, der Ball sprang zu Malte Burmester, der sofort abzog und in die Maschen traf (66.). Kaum schien sich das Blatt gewendet zu haben, erwischte es Mathias Bach nach einem taktischen Foul – dies allerdings von hinten in den Gegner – und Schiedsrichter Thorsten Kittendorf zückte die Rote Karte (68.). 15 Minuten waren noch zu spielen, da folgte der Auftritt von Sperbers linkem Mittelfeldmann Marcel Willert in drei Akten. Zunächst bediente er BU’s Louis Rytina mit einem missglückten Querpass auf Höhe der Mittellinie. Rytina nahm den Ball auf, zog an und dann ab aus gut 25 Metern ins untere linke Toreck. BU führte mit 2:1 und nun sprach Einiges für die Gäste. Doch dann landete ein Ball aus dem Mittelfeld bei Willert, der diesen im Sechzehner schön mitnahm, dann aber beim Abschluss von Christophe Mandji zu Boden gerissen wurde. Rot für Mandji und Elfmeter für den SCS. Kapitän Benjamin Baarz vollendete sicher zum 2:2 (78.). Wenige Augenblicke zuvor hatte Sperbers Trainer Ingo Glashoff für den Offensiv-„Dauerläufer“ Selcuk Aytis mit Frederik Schmeel einen frischen, aber noch recht unerfahrenen Akteur ins Spiel gebracht. Genau dieser dankte es seinem Coach mit seiner zweiten Ballberührung. „Natürlich“ war es Marcel Willert, der ihm den Ball sehenswert in den Lauf gespielt hatte. Schmeel lief auf Torwart Driessen zu, umspielte diesen und brauchte dann die Kugel nur noch einzuschieben (80.). „Da war ich ganz schön nervös“, gab der glückliche Torschütze nach der Partie frank und frei zu.
Die Gäste warfen noch einmal alles nach vorne und hatten kurz vor Schluss durch Lukas Müller noch die Chance zum Ausgleich. Der aber bekam kurz vor Torwart Möhring den Ball nicht richtig unter Kontrolle (89.).
So gingen die Gäste dann doch leer aus - "wir haben uns einfach zu unclever angestellt", so Trainer Jan-Hendrik haimerl- und mussten zudem noch eine Verletzung von Louis Rytina (88.) schlucken, die den 24jährigen möglicherweise länger ausfallen lässt. Gute Besserung von dieser Seite!
Der SC Sperber feierte den ersten Heimsieg, den er sich dank seines unbändigen Willens durchaus verdient hatten. Linksverteidiger Janik Sebald ragte in dieser Hinsicht aus einem ohnehin starken Kollektiv besonders heraus.
hvp