Nach Ergebnissen von 0:7, 1:6 und 1:5 musste man wahrlich kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass der Stuhl von Jörn Großkopf als Trainer des Hamburger Oberligisten Wedeler TSV wackelt. Und nachdem die Elbstädter am Sonntag mit einem 0:2 gegen den SV Rugenbergen zum vierten Mal in Folge sowie insgesamt zum sechsten Mal in den letzten sieben Runden verloren hatten, verschickte Frank Ockens, Sportlicher Leiter der Wedeler Fußballer, am Montagvormittag eine Pressemitteilung, in der er die sofortige Trennung von Großkopf bekanntgab.
Der 51-jährige Fußball-Lehrer hatte das Traineramt im Elbestadion erstmals im Sommer 2016 übernommen, hatte sich dann aber nach nur wenigen Wochen wieder verabschiedet, um beim damaligen Regionalligisten SV Eichede anzuheuern. Nachdem er bei den Stormarnern im November 2016 gehen musste, stieg Großkopf im Januar 2017 zum zweiten Mal beim TSV ein (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link) und führte das Team in dieser Saison in das Oddset-Pokal-Halbfinale ‒ im Liga-Alltag lief es zuletzt allerdings nicht mehr rund, was sicher auch am großen Verletzungspech lag. Im Februar hatte sich Großkopf, wie er selbst wiederholt betonte, mit den TSV-Verantwortlichen „mündlich auf eine Zusammenarbeit in der kommenden Saison geeinigt“.
Hier der Wortlaut der Pressemitteilung:
„Der Wedeler TSV gibt hiermit bekannt, dass der Verein und Trainer Jörn Großkopf in Zukunft getrennte Wege gehen werden.
In einer gemeinsamen sportlichen Analyserunde, sind die Parteien zu dem Entschluss gekommen, dass es für den restlichen Verlauf der Saison und auch dem bevorstehenden Pokal-Halbfinale notwendig ist, einen neuen Impuls an die Mannschaft zu senden.
Die Ergebnisse der letzten Wochen zum Einen, aber auch die sportliche Entwicklung zum Anderen, haben keinen Spielraum für ein ,Weiter so' gelassen, so dass die Trennung heute vollzogen wurde.
Interimsweise wird die Mannschaft von Thorsten Zessin geführt, bis wir eine zukunftsfähige Lösung gefunden haben.
Wir bedanken uns bei Jörn für sein Engagement und seine Arbeit, wünschen ihm für seine sportliche Zukunft alles Gute und heißen ihn jederzeit herzlich Willkommen im Elbestadion.“